Von Claus Vogt | An den Finanzmärkten zeichnen sich gesunde Trends durch Uniformität aus. Bezogen auf die Aktienmärkte heißt das, dass nicht nur fast alle Sektoren an einer verlässlichen und tragfähigen Trendbewegung teilnehmen müssen, sondern auch eine Fülle verschiedener Indikatoren die dazu passenden Signale liefern muss. Kommt es hingegen zu auffälligen Divergenzen, das heißt gegenläufigen Entwicklungen von Indikatoren und Aktienindizes, dann steht gewöhnlich eine Trendwende bevor.
Dow Theorie gibt deutliches Warnsignal für die Aktienmärkte
Die altehrwürdige Dow Theorie, die vor über 100 Jahren entwickelt wurde, basiert auf dieser wichtigen Beobachtung. Sie wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts von Charles H. Dow im von ihm gegründeten Wall Street Journal im Rahmen seiner regelmäßigen Editorials schrittweise publiziert. Seither hat sie sich immer wieder bewährt und Anleger vor großen Kursverlusten bewahrt.
Konkret verfolgt die Dow Theorie den Kursverlauf des Dow Jones Industrial Average und des Dow Jones Transportation Average. Dahinter steht folgende Überlegung, die ökonomisch sinnvoll und nachvollziehbar ist:
Solange die Konjunktur freundlich ist, werden sich sowohl die Industrie als auch das Transportwesen ungefähr im Gleichschritt entwickeln. Denn Güter, die produziert werden, müssen zum Verkauf auch transportiert werden. Laufen die beiden Sektoren bzw. die sie repräsentierenden Aktienindizes aber auseinander, dann geben sie damit das Signal, dass die Konjunktur in schwere Fahrwasser gerät, was gleichzeitig ein Warnsignal für die Börsen darstellt.
Transportindex schon seit 6 Monaten im Abwärtstrend
Auf dem folgenden Chart sehen Sie, dass sich der Dow Jones Industrial Average und der Dow Jones Transportation Average bereits seit einem halben Jahr nicht mehr im Gleichschritt bewegen. Während Ersterer sich seither noch in einem flachen Aufwärtstrend befindet und mehrere neue Hochs erreicht hat, geht es bei Letzterem bereits bergab. Von seinem Ende November 2014 erreichten Hoch ist der Transportation Average immerhin schon 8,5% gefallen.
Die Dauer und das Ausmaß dieser negativen Divergenz sind sehr ausgeprägt. Außerdem zeigt der Transportindex eine potenzielle Topformation, deren Untergrenze bei 8.500 Punkten verläuft. Am Mittwoch, den 20. Mai 2015 hat er sogar unter dieser charttechnisch wichtigen Marke geschlossen und damit ein klares Verkaufssignal gegeben.
Je länger der Tanz auf dem Vulkan weitergeht, desto heftiger sind die Folgen
Damit reiht sich die Dow Theorie nahtlos in eine bereits sehr lange Reihe von Warnzeichen und Verkaufssignalen ein. Dass es an den Aktienmärkten bisher trotzdem noch nicht zu einem Crash gekommen ist, sollten Sie nicht als Entwarnung missverstehen. Im Gegenteil: Je länger die spekulativen Übertreibungen anhalten und je größer die realwirtschaftlichen Ungleichgewichte werden, desto heftiger fällt die unvermeidliche Anpassungskrise aus. Das war schon immer so und wird auch dieses Mal nicht anders sein.
Schützen Sie sich mit Gold und verdienen Sie – alles spricht derzeit für das Edelmetall
Während also die Zeichen an den Aktienmärkten auf Sturm stehen, stellt sich die Lage bei den Edelmetallen ganz anders dar. Fundamentalanalytisch spricht alles für die Sicherheit des Goldes, und inzwischen mehren sich auch die technischen Signale, die für eine neue Goldhausse sprechen, die in Euro oder Yen gerechnet ja ohnehin längst begonnen hat.
Wichtigster Gold-Indikator steht kurz vor einem Kaufsignal
In der gerade erst erschienenen Juni-Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren besprechen Roland Leuschel und ich ausführlich die spannende Situation, in der sich unser Gold-Preisbänder-Indikator inzwischen befindet. Er hat uns in den vergangenen 15 Jahren hervorragende Dienste geleistet und steht jetzt kurz vor einem Kaufsignal. Es wäre das erste Kaufsignal dieses treffsicheren Indikators seit 2011.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Situation des Jahres 2000. Auch damals waren die Aktienmärkte von absurder Überbewertung und spekulativen Exzessen geprägt, während das Anlegerinteresse an Gold nahezu erloschen war. Es kam, wie es kommen musste: Die Aktienmärkte halbierten sich von 2001 bis 2003, während der Goldpreis allein in dieser Phase um 40% zulegen konnte. Ich sehe in der Zeit von 2001 bis 2003 die Blaupause der nächsten Jahre. Mein Rat an Sie: Wenn Sie dieses Mal zu den Gewinnern zählen wollen, schichten Sie jetzt um. Welche Werte besonders erfolgversprechend sind, erfahren Sie in Krisensicher Investieren.
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