Von Claus Vogt | Die Hass-Mail-Reaktionen auf meinen kostenlosen Marktkommentar haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Das ist nicht ungewöhnlich, denn wer als Analyst immer wieder gegen den Strom schwimmt, der vertritt geradezu per Definition eine unpopuläre Position und zieht dadurch den Unmut einiger Menschen auf sich. Und wenn er darüber hinaus auch noch für radikal-liberale Prinzipien und Marktwirtschaft eintritt, dann macht er sich in unserer staatsgläubigen Gutmensch-Gesellschaft ganz schnell unbeliebt. Soweit, so normal.
Hass-Mail-Schreiber werden fast nur zu bestimmten Zeiten aktiv …
Interessanterweise gibt es aber auch bei den Hass-Mail-Schreibern ein gewisses Muster, das für Börsianer interessant ist: Gewöhnlich wagen sich die Hass-Mail-Schreiber erst dann aus der Deckung, wenn ein Trend schon sehr alt geworden ist. Dann erst werden sie so selbstsicher und mutig, dass sie einem Autor, der eine andere Meinung als sie selbst vertritt, ihren Hass entgegen schleudern. Deshalb können Hass-Mails auch als Sentimentindikator interpretiert werden. Insofern ist die aktuelle Hass-Mail-Häufung im Posteingang meines kostenlosen Marktkommentars lediglich ein weiteres Zeichen, dass wir uns in der Endphase einer riesigen Spekulationsblase befinden. Das gilt umso mehr, da sich die Ergebnisse unserer Krisensicher Investieren-Kaufempfehlungen durchaus sehen lassen können und keinen Anlass für Anfeindungen geben.
Normalerweise besteht eine Hass-Mail übrigens aus zwei Teilen: Der Beschimpfung des Andersdenkenden und dem Eigenlob des Hass-Mail-Schreibers, der seine Ausführungen gewöhnlich mit einem stolzen Hinweis auf seine eigenen Börsenerfolge beendet.
Spekulationsblasen sind tückisch. Solange sie anhalten, scheinen alle, die daran teilhaben, Finanzgenies zu sein, während die wenigen warnenden Stimmen verspottet werden. Ich aber finde, der Tag der Wahrheit kommt immer erst nach dem Platzen der Blase.
… weil sie die kognitive Dissonanz nicht ertragen
Aber warum genießt der Hass-Mail-Schreiber nicht einfach stillschweigend seinen Börsenerfolg? Aus Sicht der Börsenpsychologie gibt es eine einfache Antwort auf diese Frage: Weil er die kognitive Dissonanz nicht erträgt, die sich beim Lesen einer gut begründeten Analyse ergibt, die im Widerspruch zu seiner eigenen Überzeugung steht.
Wenn Sie mehr über das spannende und für jeden Börsianer extrem wichtige Thema „Börsenpsychologie“ wissen möchten, dann lesen Sie unsere Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Börsenpsychologie und Behavioral Finance“. Sie ist Teil des Begrüßungspakets, das jeder neue Leser unseres Börsenbriefs erhält. Jetzt Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos testen.
Gierige Herdentiere leiden besonders unter entgangenen Gewinnen
Auf ein für Sie als Börsianer besonders interessantes Ergebnis aus dem Forschungsgebiet Behavioral Finance möchte ich Sie allerdings schon hier aufmerksam machen: Die meisten Anleger ärgern sich nicht nur über Verluste, die ihnen im Nachhinein als vermeidbar erscheinen, sondern noch mehr über entgangene Gewinne, die scheinbar leicht zu erzielen gewesen wären. Man mag es kaum glauben, aber entgangene Gewinne führen sogar zu größerer Unzufriedenheit als reale Verluste.
Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Wall Street immer bullish ist, also stets zum Kauf von Aktien rät – auch wenn die fundamentale Bewertung absurde Niveaus erreicht. Nicht umsonst heißt das bewusst doppeldeutig formulierte Wall Street-Credo „Bull sells“.
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach
Nun habe ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren in den vergangenen beiden Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass ich konservativen Anlegern ausdrücklich nicht dazu raten kann, bei einer Spekulationsblase wie der aktuellen mitzuzocken, weil das Risiko massiver Verluste einfach viel zu groß ist. Trotzdem können sich meine Leser über ansehnliche Gewinne freuen. So erzielten sie mit einem Emerging Market Short-ETF gerade einen Gewinn von 22,03%. Bei dem Short-ETF auf den Schweizer Aktienmarkt machten sie sogar 24% Plus.
Im Unterschied dazu sind die US-Börsen und der DAX weiter gestiegen. Hier ist die Blase also immer größer und damit auch gefährlicher geworden. Wer hier trotz des extrem hohen Risikos mitgezockt hat, kann sich jetzt also über (Buch)-Gewinne freuen. Doch aufgepasst: Sie erinnern sich vielleicht noch an die Zeiten des Neuen Marktes. Wie viele Buchgewinn-Millionäre kannten Sie damals persönlich? Wahrscheinlich einige. Und jetzt überlegen Sie bitte, wie viele davon es wirklich geschafft haben, Ihre Buchgewinne in realisierte, also bleibende Gewinne umzuwandeln. Wahrscheinlich nur sehr, sehr wenige. Die Kunst besteht also nicht nur darin richtig einzusteigen, sondern vor allem auch rechtzeitig auszusteigen.
Wer aber stark von Gier getrieben ist und nicht die Kraft hat, sich dem Herdendruck einer Spekulationsblase entgegenzustellen, wird früher oder später von dem massenpsychologischen Sog erfasst, den jede Spekulationsblase entfaltet. Ein zentrales Ergebnis der experimentellen Psychologie lässt daran keinen Zweifel: Die meisten Menschen folgen der Mehrheitsmeinung – auch wenn sie offensichtlich falsch ist!
Wer hingegen unserem konservativen Rat gefolgt ist, tanzt bei dieser irren Party nicht mit. Für rationale Anleger wie Sie, die ihre Emotionen zu beherrschen wissen, ist das natürlich kein Problem. Denn sie sind prinzipiell nicht bereit, ein schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis zu akzeptieren. Außerdem wissen Sie, dass immer irgendwo irgendwelche Kurse steigen. Worüber sollten Sie sich also ärgern?
Spekulationsblase erreicht Ausmaße wie im Jahr 2000
Zurzeit lautet die Mehrheitsmeinung rund um die Börse, dass kein Weg an der Aktie vorbeiführe. Da die Zentralbanker den konservativen Sparer langsam, aber sicher enteignen, müsse dieser das Sparen aufgeben und stattdessen Aktionär werden.
Achtung: Wenn Sie ein Anhänger der Mehrheitsmeinung sind, dann sollten Sie sich den folgenden Chart nur anschauen, wenn Sie kognitive Dissonanzen ertragen können. Dieser Chart zeigt Ihnen eine Kennzahl der fundamentalen Aktienbewertung, die Warren Buffett einst als den einzigen makroökonomischen Indikator bezeichnet hat, den ein Anleger unbedingt kennen sollte: Die Aktienmarktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Wie Sie sehen, hat diese Kennzahl längst ihr Hoch des Jahres 2007 überschritten. Inzwischen hat sie sich sogar ihrem Spitzenwert des Jahres 2000 genähert. Nur während weniger Monate Anfang 2000 stand diese Kennzahl höher als heute. Das Risiko an den Aktienmärkten ist also vergleichbar hoch wie damals, als der DAX um mehr als 70% gefallen ist und der Neue Markt sogar um 95%.
Vermögen bewahren ist meine oberste Devise
Dennoch gibt es auch für Sie als konservativer Anleger in diesem Umfeld Möglichkeiten, an den Finanzmärkten Geld zu verdienen. Sie möchten wissen, welche meiner Investments neben den oben genannten bereits + 45,3%, +23,8%, +10,4% und +25,6% Rendite erzielt haben und welche höchst interessanten Empfehlungen ich gerade für konservative Anleger in der Pipeline habe? Dann bestellen Sie noch heute unseren Börsenbrief Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos und sichern Sie sich als Dreingabe unsere spannende Themenschwerpunkt-Ausgabe „Börsenpsychologie und Behavioral Finance“.
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