Mit zehn bringt er sich Programmieren bei. Mit zwölf verkauft er sein erstes Computerspiel. Mit 30 hat er ein Privatvermögen von über 100 Millionen Dollar. Was ihn aber nicht davon abhält, nach mehr zu streben. Geld ist dabei nur Mittel zum Zweck. Elon Musk will die großen Probleme dieser Welt lösen.
Globaler Zahlungsverkehr via Internet? Längst abgehakt. Statt zu promovieren gründete Musk 1995 die Softwarefirma Zip2, die er vier Jahre später für 307 Millionen Dollar an Compaq verkaufte – bis dahin der höchste jemals für eine Internetfirma bezahlte Preis. Mit dem Geld gründete er X.com und entwickelte ein Online-Bezahlsystem per E-Mail. Und nur ein Jahr später wurde dieses zum wichtigsten Bezahlsystem der Welt: X.com fusionierte mit dem Konkurrenten Confinity, der auf ein ähnliches Produkt setzte: PayPal. Als PayPal Jahre später an Ebay verkauft wurde, flossen 1,5 Milliarden Dollar. Der größte Anteilseigner? Elon Musk.
Was nun?, fragte sich der ehrgeizige Weltverbesserer. Doch er musste nicht lange überlegen. Natürlich: Die Energiefrage lösen! Weil er genug auf der hohen Kante hatte, machte es ihm im Jahr 2008 nichts aus, 40 Millionen Dollar aus seiner eigenen Tasche zuzuschießen, um die Serienfertigung des Tesla-Roadsters, dem Elektroauto seines frisch aufgekauften Autobauers, aufrechtzuerhalten. Drei Jahre später hat er mit Tesla Motors nicht nur das Elektro-Auto salonfähig gemacht, sondern der ganzen Auto-Industrie den Kopf verdreht: Er hat die Daimler AG als Investor gewonnen, und Toyota dazu gebracht, ihm für popelige 42 Millionen Dollar ein stillgelegtes Werk mit 2 Kilometer langen Fertigungsstraßen zu verkaufen. Inzwischen ist Elon Musk mit Tesla Motors an die Börse gegangen. Das heißt aber noch lange nicht, dass er sich auf seinem Erfolg ausruht. Der Multiunternehmer hat noch ganz andere Dinge auf der Agenda.
Schon 2002, als er die Raumfahrtfirma SpaceX gründete, wusste er: Die Erde reicht irgendwann für unsere Bedürfnisse nicht mehr aus. Deshalb will er Leben auf anderen Planeten möglich machen. Er arbeitet mit seinem Unternehmen an der Erschließung des Weltraums. Inzwischen verkauft SpaceX bemannte Flüge – die nur ein Drittel vergleichbarer staatlich finanzierter Raumflüge kosten.
Globaler Zahlungsverkehr, nachhaltige Energieversorgung, die Erschließung des Weltraums: Das sind nur einige Fragen, die Elon Musk umtreiben. Während andere damit beschäftigt sind, ihr Einfamilienhaus oder ihr Auto abzubezahlen, die Familie zu ernähren und die Rente zu sichern, denkt Musk größer. Und weil er groß denkt, schafft er auch große Taten. Familienglück? Geht locker nebenbei: Mit seinen 40 Jahren ist Elon Musk bereits Vater von fünf Kindern. Der einzige Unterschied zwischen ihm und den meisten Menschen: Er limitiert sich nicht auf die gewöhnlichen Lebensziele, sondern lässt seiner Phantasie freien Lauf. Und siehe da: Sie wird Realität …
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Mir geht es nicht darum, die Ansprüche in den Himmel wachsen zu lassen. Und ja, es gibt genügend Menschen in der Dritten Welt, die dankbar wären, wenn sie eine Schale Reis und ein Glas Wasser am Tag hätten. Keine Frage, das will ich nicht anzweifeln. Doch haben nicht gerade wir, die sich um eine Schale Reis nicht mehr sorgen müssen, die Pflicht, einen Schritt weiter zu gehen, statt uns auf unseren geerbten und geschenkten Lorbeeren auszuruhen?
Denken Sie mit Elon Musk: Die Welt ist so groß, wie Sie sie sehen!
Zu dem Thema „Grenzen überwinden“ gibt es im März 2012 ein Seminar von Hermann Scherer. Weitere Infos können Sie anfordern bei y.rebling@hermannscherer.de
Ihr Hermann Scherer
23.12.2011