China stößt mit seinem neuartigen Tauchboot „Seedrache“ in ungeahnte Tiefen der Meere vor. Im nordwestlichen Pazifik tauchen sie fünf Kilometer in die Tiefe, um Rohstoffvorkommen wie Gold, Silber oder Kupfer ausfindig zu machen.
Der Rohstoffboom beschränkt sich nun nicht mehr auf die ländliche Ausbeutung, sondern auch auf die Tiefsee. Denn hier befinden sich laut der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) Milliarden von Tonnen an Rohstoffvorkommen wie Gold, Silber, Kupfer, Nickel und seltene Erden (speziellen Industriemetalle).
Hochrechnungen zufolge liegt der aktuelle Gegenwert der vermuteten Vorkommen am Meeresboden bei ca. 33 Billionen Dollar. (Ja, es sind tatsächlich 33 Tausend Milliarden). Dass dies einen neuen „Goldrausch“ auslösen wird, muss nicht lang diskutiert werden. Denn über der Meeresoberfläche werden immer weniger neue Vorkommen entdeckt. Der Meeresboden dagegen ist jungfräulich – denn die Förderung stellt viele Herausforderungen. Nicht vergleichbar ist die Ölförderung aus der Tiefe. Denn die Rohstoffe kommen in kleinen, Faustgroßen Klumpen vor, die durch unterirdische Vulkanquellen an den Meeresboden befördert werden. Somit ist einiges an Spezialgerät notwendig, um von den Vorkommen zu profitieren.
Auch nicht jeder kann unbegrenzt den Meeresboden ausbeuten. Hierzu sind Lizenzen des ISA nötig. Auch Deutschland sicherte sich eine Abbaufläche von 75.000 Quadratmetern im Pazifik. Auf diesem Areal sollen Rohstoffe im Gegenwert von über einer halben Billion Dollar lagern.
Die USA dagegen können sich keine Rechte sichern, da sie das UNO-Seerechtsübereinkommen nie unterzeichnet haben – aus Angst, Ihre Navy Operationen einschränken zu müssen. Was sich jetzt zum Nachteil der Supernation auswirkt. Die Erträge würden der US-Wirtschaft sicher nicht schaden.
Von Julien Backhaus
06.08.2011
(Bildquelle: Dieter Schütz pixelio.de)