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    Alexander Niemetz – Das schwierige Geschäft mit der Kommunikation

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    By Sachwert-Redaktion on 27. Januar 2015 Wissen

    Ein Philosoph der alten Zeit (17. Jahrhundert) überraschte seine Welt mit der Erkenntnis: „Cogito, ergo sum.“  -zu Deutsch: Ich denke, also bin ich. In der Jetzt-Zeit, in der Zeit der Suchmaschinen, der Zeit von Facebook, Twitter, google+ und Co, der Zeit der digitalen Welt der Blogs,  der Zeit der Algorithmen, der Gigabites, der Zeit der globalen Dörfer, der virtuellen Welten, in welchen alles vernetzt ist – in dieser Zeit würde der ehrwürdige Descartes wohl anders formulieren. So vielleicht: Ich kommuniziere, also bin ich. Ja, Kommunikation ist zum Lebenselixier unserer globalisierten Welten geworden; und Kommunikation ist schwieriger geworden in unserer, alles umfassenden Informationsgesellschaft.

    Nun ist Kommunikation an sich nichts Neues, sie ist so alt wie die Sprache. Sprache war der Beginn von Informationstransfer. Dieser älteste Informationsträger ist also etwa 50 000 Jahre alt. Die Schrift, die man braucht, um Information zu speichern wurde vor etwa 5000 Jahren entwickelt. Bis zum nächsten grossen Technologieschritt vergingen 4500 Jahre: Gutenberg, Mainz, Deutschland – der Buchdruck. Das war die erste Revolution, die Informationen breiten Schichten zugänglich machte. Der nächste Sprung der Kommunikationstechnologie: Radio, Film Fernsehen, der Beginn der Massenkommunikation  –  hundert Jahre oder ein bisschen weniger. Mittlerweile sind die Technologiesprünge im Kommunikationsbereich in Monatszyklen zu messen. Die Multimediamaschine, die alle Kommunikationsgeräte Fernseher, Radio, Computer, Telefon in sich vereint, sie ist im Smartphone, im i-Pad längst auf dem Markt, erobert die Welt der Kommunikation. Und die Plattformen, auf denen man sich austauscht, die Social Media sind dabei den guten alten Brief, die schon etwas modernere email, den gedruckten Prospekt, ja sogar die tägliche Zeitung in den Orkus der Geschichte zu entsorgen. Keine Revolution war so gründlich, so all umfassend, wie die Revolution der Kommunikation.

    Was heisst das nun für die Kommunikation? Die japanische Regierung hat vor einigen Jahren in einem grossen kommunikationswissenschaftlichen Projekt untersucht, welche Datenmenge auf den geschundenen Japaner niederprasselt. Statistisch gesehen wird der Japaner pro Jahr mit 483 Billiarden Wörtern zugemüllt – aus TV, Radio, Werbung, Zeitungen, Gesprächen usw. Das ist eine achtzehn stellige Zahl. Das hat Konsequenzen: Depression durch Überinformation. Das ist eine hohe Zeit für Kommunikationspsychologen und Medienwirkungsforschern. Ganze Forschungsstränge werden geboren aus der simplen Einsicht, dass die neuen Kommunikationstechnologien eigene Gesetze entwickeln und eigene gesellschaftliche Wirkungen erzeugen, die oft irreversibel sind. Doch das ist noch lange nicht das Ende: Weltwissen, so sagen Forscher, verdoppelt sich alle fünf Jahre; früher zu Dantes Zeiten, im Jahre 1300 passte Weltwissen in die Bibliothek der Pariser Sorbonne – dort standen nach Überlieferung 1338 Buchbände. Der Mann galt als Universalgelehrter. Er hatte das Weltwissen im Kopf. In der Library of Congress in Washington lagerten zur Jahrtausendwende 98 645 249 einzelne Bücher, Manuskripte, Tonträger, Zeitschriften. Die Informationsflut ist so gewaltig, dass die 14 Milliarden Gehirnzellen des Menschen davor natürlich kapitulieren müssen. War früher Mangel an Information ein typisches Krankheitsbild, ist es heute die Überinformation. So steigt die Abhängigkeit des Menschen von der Technologie: Die Suchmaschine ist geboren.

    Für die Kommunikation hat all dies natürlich Konsequenzen: Die Informationsüber-flutung löst Sperren im menschlichen Gehirn aus. Wir sortieren aus. Das Gehirn macht kurzen Prozess mit Informationsmüll – nach 24 Stunden sind 90 Prozent und mehr aussortiert, vergessen – das gilt für das gesprochene Wort, die Zeitung, das Radioprogramm, auch für das Fernsehen.

    Ich kommuniziere, also bin ich – in unserer komplizierten Informationsgesellschaft, in unserer komplexen Kommunikationswelt, stimmt der Satz nur bedingt. Ich werde nur wahrgenommen, wenn ich gut kommuniziere, wenn ich zum Gehirn durchdringe, wenn ich Spuren hinterlasse. Gute Kommunikation, professionelle Kommunikation ist ein Erfolgsgarant; miese Kommunikation, amateurhafte Kommunikationsversuche enden meist im Desaster, im Kommunikations-Nirwana.

    Alexander Niemetz
    April 2012

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