Die Ethereum-Foundation hat auf ihrem Blog bekannt gegeben, Mitte September ihre Blockchain zu reformieren. Nach Schätzung der Foundation soll der Stromverbrauch damit um 99,95 Prozent reduziert werden. Das ist gut für die Umwelt, denn dem Blog »Digiconomist« zufolge verbraucht die Krypto-Farm von Ethereum pro Transaktion so viel Strom wie ein durchschnittlicher Haushalt pro Woche. Die Reform könnte neben dem ökologischen Effekt auch Einfluss auf den Kryptomarkt nehmen, denn für klimafreundliche Investoren könnte die Währung von Ethereum, der Ether, interessanter werden als andere Währungen. »Wenn Ethereum die Nutzer überzeugt und sich als dominante Kryptowährung an den Märkten durchsetzt, könnte dies Bitcoin zu einer Änderung zwingen«, wird Mauricio Vargas, Finanzexperte bei Greenpeace, in einem Bericht der Onlineplattform der »FAZ« zitiert.
Tatsächlich ist der Wert eines Ethers gestiegen. In den vergangenen Wochen sind Ether im Wert von 160 Millionen Dollar gekauft worden, beim Bitcoin ist hingegen Geld rausgeflossen. Momentan ist die Währung Bitcoin 400 Milliarden Dollar wert, Ether rund 200 Milliarden. »Die Bedeutung von Ethereum könnte langfristig noch viel größer werden, als der heutige Marktwert andeutet«, sagte Hartmut Giesen, Kryptoexperte bei der Sutor Bank, der »FAZ«.
Aber was genau wird sich bei Ethereum ändern? Transaktionen auf der Ethereum Blockchain müssen aufgrund der Dezentralität überprüft werden. Hinter dieser Überprüfung stehen die sogenannten Miner. Sie erhalten für jede Überweisung eine Ether-Provision, was sehr lukrativ sein kann, denn dabei entstehen neue Münzen, die die Miner dann schürfen. Wer diesen »Proof-of-Work« ausführen darf, wird in einem Wettbewerb entschieden. Der Rechner des Miners muss ein mathematisches Rätsel lösen, der schnellste bekommt den Zuschlag. Dazu ist eine hohe Rechnerleistung notwendig, was den hohen Stromverbrauch erklärt, denn um den Zuschlag kämpfen viele Miner aus der ganzen Welt. Künftig sollen die Aufträge per Zufall vergeben werden. Voraussetzung ist, dass Bewerber mindestens 32 Ether besitzen. Die Chancen vergrößern sich, je mehr Ether man hat. Mit diesem Verfahren sollen Stromverbrauch und Emissionen gesenkt werden.
MK