In den letzten Wochen verunsicherten die Börsencrashs die Anleger und diese Verunsicherung wirkte indirekt auf den Goldpreis. Das vorübergehende Einknicken spiegelt jedoch keinen grundsätzlichen Strategiewechsel wider.
Erst Anfang März hatte Gold mit fast 1700 Dollar je Feinunze einen neuen Rekordwert erreicht, fiel zwischenzeitlich dann wieder auf 1500, nur um heute mit über 1600 Dollar deutlich im Plus zu liegen.
Diese Bewegungen können den Chef-Anlagestrategen der Berenberg Bank, Bernd Meyer, nicht aus der Ruhe bringen. Er erklärte gegenüber der Welt, dass regelbasierte Anlagesysteme mit Stopp-Loss-Ordern Abverkaufswellen losgetreten haben. Ein zweiter Effekt sind dann Liquiditätsengpässe und um diese zu überbrücken, zapfen manche Anleger die ergiebigsten Quellen an. Das sind halt Gold und Staatsanleihen. Dadurch fielen die Kurse beider Anlageformen gleichzeitig.
Inzwischen beruhigte sich die Lage auch dank der billionenschweren Hilfsprogramme. Der Anlagespezialist Michael Salden von der Schweizer Vontobel Asset Management meint, dass das Edelmetall einen „starken Anstieg erfahren“ wird, sobald der Liquiditätsengpass überwunden wird. Negative Zinsen und der Abwurf von Helikopter-Geld, sowie die Ausweitung der staatlichen Bilanzen würden das auslösen.
Anleger in Europa stehen diverse Möglichkeiten der Gold-Anlagen offen. Gold-ETCs, ‚Exchange Trades Commodity‘ werden an den Börsen gehandelt und sind mit physischem Gold hinterlegt. Die Gewinne aus ETCs sind von der Abgeltungssteuer befreit, da sie einem physischem Golderwerb entsprechen, unabhängig von dem Ort, an dem die funkelnden Barren tatsächlich aufbewahrt werden.
ETCs gibt es auch mit Absicherungen gegen Währungskursschwankungen, allerdings kostet das extra. Und ob das sinnvoll ist, muss jeder selber entscheiden. Steigt der Dollarkurs, in dem Gold gehandelt wird, dann verdienen Anleger ohne diese Versicherung.
Grafik: Imago Images/Blickwinkel