Im vergangenen Jahr stellte das Start-up-Unternehmen Icon das erste zugelassene Haus vor, das mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde. Und nun sorgt das Unternehmen erneut für Aufsehen: Mit der Nonprofit-Organisation New Story will es das weltweit erste Dorf mit dem 3D-Drucker errichten. In dem Dorf in Lateinamerika sollen nach Angaben von Icon ab diesem Sommer 400 Menschen leben können, die aus armen Verhältnissen stammen. Es sind Menschen aus Familien, die im Monat mit höchstens 180 Euro über die Runden kommen müssen.
Eines der 50 geplanten Häuser kostet lediglich 3500 Euro. Die Grundstücke sind 120 Quadratmeter groß, die eingeschossigen Gebäude etwa 55 Quadratmeter. Wenn eine Familie mehr Platz benötigt, kann der Drucker nachträglich eine zweite Etage errichten. Der Drucker, der das schafft, ist dreieinhalb Meter hoch und zehn Meter lang. Den Vulcan II-Drucker hat Icon extra für dieses Projekt entwickelt.
Rohbau entsteht in nur 24 Stunden
Der Drucker druckt mit einem breiartigen Beton, der in Strängen aufgetragen wird und nach eine Weile eine Wand mit Rippen bildet. Er kann während des Wandbaus bereits Arbeitsplatten für die Küche, Sitzbänke an der Wand und Regale erstellen. Den Rohbau wickelt der Drucker in Rekordzeit ab: in lediglich 24 Stunden. Zum Schluss kommt das Dach drauf; es besteht aus einer Extra-Betonplatte, die aufgelegt wird, wenn die Wände getrocknet sind. Der Bau per Drucker schon die Umwelt, da das Baumaterial ohne Zwischenschritte verwendet wird.
Die neuen Hauseigentümer können die Häuser in verschiedenen Farben wählen. Das Dach erstreckt sich über die Wände hinaus, sodass es guten Schutz vor Sonne und Regen bietet. Auf einer Terrasse können sich die Eigentümer mit Nachbarn treffen und eine Outdoor-Küche nutzen. Die Räume werden mit einfachen Holzmöbeln ausgestattet.
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