Die Staatsanwaltschaft München hat zwei Millionen Euro sichergestellt, die offenbar zu den weltweiten schwarzen Kassen des Siemens-Konzerns gehörten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, könne das Geld dem ehemaligen Siemens-Manager Hans-Joachim Kohlsdorf zugeordnet werden. Kohlsdorf war jahrzehntelang für die schwarzen Kassen des Siemens-Konzerns in Latein- und Südamerika verantwortlich. Mit dem Geld wurden Beamte, Regierungen und Führungspersonen bestochen. Um an lukrative Aufträge zu gelangen. Kohlsdorf soll die Millionen auf eigene Konten umgeleitet haben.
Die Staatsanwaltschaft verdankt ihren Fahndungserfolg den sogenannten Panama Papers, die seit Monaten vom Bundeskriminalamt ausgewertet werden. Dabei geht es um 11,5 Millionen hochvertrauliche Dokumente aus den Jahren 1977 bis 2016. Sie stammen von der in Panama ansässigen Anwaltskanzlei Mossak Foncesa und sind vor rund 18 Monaten an die Öffentlichkeit gelangt. Bei vielen Dokumenten soll es um Steuerhinterziehung, Korruption, Geldwäsche und andere kriminelle Aktivitäten gehen in die Hunderte Konzerne verstrickt sein könnten. Das BKA verfügt demnach über 42 Millionen Daten zu 290.000 Briefkastenfirmen aus 21 Ländern.
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