Private-Equity-Investoren richten ihren Blick verstärkt auf den deutschen Rüstungs- und Verteidigungsbereich. Laut einem aktuellen Bericht des Handelsblatt planen Gesellschaften gezielt Übernahmen und Beteiligungen in einem Sektor, der durch die »Zeitenwende« deutlich an Bedeutung gewonnen hat und staatlich mit Milliarden unterstützt wird. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Zulieferern, Spezialtechnologien und Unternehmen mit Dual-Use-Produkten.
Während der klassische Rüstungsmarkt für Private Equity lange als regulatorisch und politisch risikobehaftet galt, herrscht nun ein Paradigmenwechsel: Die Kombination aus starkem staatlichen Nachfrageimpuls, hohen Margen in Spezialsegmenten und internationalem Strategiebedarf schafft attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Experten verweisen auf Umbrüche in der Wertschöpfungskette: weg von reiner Produktion hin zu System- und Technologieintegration.
Firmen mit Komponenten für Luft-, See- oder Cyber-Sicherheit gelten als Hotspots. Einstiegsmöglichkeiten liegen häufig in Firmen mit geringer Größe und hoher Spezialisierung, die eine Übernahme zu einem größeren Systemhaus ermöglichen. Gleichzeitig steigen regulative Hürden, etwa bei Investitionen durch ausländische Kapitalgeber oder bei Export- und Genehmigungspflichten.
SK
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