Vor der heutigen Zinsentscheidung der US-Notenbank steht für Sachwerte vor allem der Mix aus fallenden Realzinsen und schwächerem Dollar im Fokus. Gold kletterte am Montag auf ein Rekordhoch von rund 3.680 US-Dollar je Feinunze, gestützt von nachgebenden US-Renditen und einem weicheren Greenback. »Eine 25-Basispunkte-Senkung gilt als nahezu sicher«, berichten Terminmärkte; ein größerer Schritt bleibt die Außenseiter-Variante.
Bloomberg verweist auf einen breiten Ökonomen-Konsens für eine erste Senkung seit neun Monaten und warnt zugleich: Ein zu »hawkisher« Begleitton könnte die Wette auf rasch sinkende Zinsen dämpfen – mit Gegenwind für Edelmetalle und rohstoffnahe Assets.
Für den Bilanzpfad bleibt relevant, dass die Fed seit 2022 ihre Bestände über »Quantitative Tightening« reduziert (rund 6,7 Billionen US-Dollar zuletzt). Eine Fortsetzung straffer Bilanzpolitik würde die systemische Liquidität begrenzen, während ein späteres Auslaufen von QT die Risikoneigung und Teile des Sachwerte-Segments stützen könnte.
Silber profitierte parallel vom Gold-Schub und der Dollar-Schwäche; die Notiz erreichte mehrjährige Hochs. Insgesamt zeigen die Marktreaktionen: Zinskommunikation, Realzinsniveaus und Dollar-Trend sind kurzfristig entscheidend für Edelmetalle, Energie- und Infrastrukturtitel, deutlich stärker als die reine Höhe des heutigen Zinsschritts.
SK
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