Deutschland erlebt derzeit einen spürbaren Strukturwandel auf dem Immobilienmarkt. Während in den Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München die Wohnungssuche weiterhin angespannt bleibt, verlagert sich die Nachfrage zunehmend in sogenannte B‑, C‑ und D‑Städte. Das ergab die aktuelle Analyse von ImmoScout24: Im Vergleich zum ersten Quartal 2025 stieg die Nachfrage im Umland um sieben Prozent und auf dem Land sogar um neun Prozent, während sie in den Top‑Metropolen lediglich um vier Prozent zunahm.
Der langfristige Trend ist dazu sogar noch dramatischer: Gegenüber dem zweiten Quartal 2021 verzeichneten die A‑Städte (Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Stuttgart) einen Nachfrageanstieg von 27 Prozent. Die sogenannten B‑Städte, darunter Bonn, Bremen, Dortmund oder Dresden, legten im gleichen Zeitraum jedoch um beeindruckende 210 Prozent zu – und C‑Städte wie Erfurt, Freiburg oder Potsdam um 135 Prozent, während D‑Städte mit kleineren Gemeinden um 191 Prozent zulegten, heißt es in einem Bericht auf »stern.de«. Damit ist die Nachfrage nach Mietwohnungen in B‑ und C‑Städten inzwischen bereits auf etwa die Hälfte des Niveaus der großen Metropolen angewachsen.
Dieser Nachfrageschub hat klare Auswirkungen auf das Preisgefüge. Bestandswohnungen verzeichnen bundesweit Mietanstiege von plus 2,1 Prozent, während Neubauwohnungen im selben Zeitraum satte plus 6,6 Prozent teurer wurden. Ganze Wohnungsklassen – Neubau vs. Bestand – differenzieren sich zunehmend: So kostet eine 70-Quadratmeter-Bestandswohnung derzeit durchschnittlich ca. 600 Euro, bei Neubauten schnell über 900 Euro. In Großstadt-Metropolen liegen die Preise deutlich höher: Bestandsmiete über 1.000 Euro, Neubau bis zu 1.800 Euro je 70 Quadratmeter (z. B. München).
MK
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