Nach der Bundestagswahl fordert Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, von der neuen Großen Koalition ein umfassendes Bauprogramm im Milliardenbereich. Dabei müsse insbesondere der Wohnungsbau gefördert werden, sagte er in einem Interview mit der »Wirtschaftswoche«. Dazu gehörten laut ihm zinsvergünstigte Kredite von unter einem Prozent für die Wohnungswirtschaft sowie attraktive Sonderabschreibungen für private Investoren.

Ein weiteres zentrales Anliegen sei die Finanzierung der Autobahngesellschaft, die bereits 2025 mit zusätzlichen 1,5 Milliarden Euro ausgestattet werden sollte. Dadurch könnten bereits fertig geplante Ausschreibungen unmittelbar realisiert werden, um der Bauwirtschaft einen konjunkturellen Impuls zu geben. Laut Hübner könnten auch der Wohnungsbau und die Mietpreisentwicklung durch solche gezielten Maßnahmen stabilisiert werden.
Hübner sei optimistisch, dass die Wende am Bau bereits bis zum vierten Quartal 2025 möglich sei. Der aktuelle Rückgang bei den Baugenehmigungen könne gestoppt und der Auftragseingang schneller angekurbelt werden, da bereits Genehmigungen für rund 800.000 Wohnungen vorliegen, deren Bau jedoch noch nicht begonnen wurde. Mit gezielten Maßnahmen könne dieses Potenzial genutzt werden, um den Negativtrend umzukehren. Neben finanziellen Mitteln fordert Hübner unter anderem eine umfassende Entbürokratisierung der Bauwirtschaft.
MK