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    Den Haag: Tribunal macht Monsanto den Prozess

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    By Sachwert-Redaktion on 8. Januar 2016 Panorama

    Monsanto, weltgrößter Agrochemie-Konzern, wird vor einem internationalen Tribunal in Den Haag der Prozess gemacht. Die Anklage: Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die Umwelt. Der Gerichtshof wird nach den „Guiding Principles on Business and Human Rights“ (Richtlinien zu Geschäften und Menschenrechten) der Vereinten Nationen darüber entscheiden, in wie weit Monsanto für Schäden an Umwelt und Menschen verantwortlich ist.

    Zu Gericht gebracht wurde die Anklage durch ein internationales Tribunal von Umwelt- und Menschenschutz-Organisationen, unterstützt von Persönlichkeiten aus Politik, Umweltaktivisten und Wissenschaftlern. Darunter neben der Patronin des Tribunals, Marie-Monique Robin lauter bekannte Namen wie Vandana Shiva, Corinne Lepage, Hans Rudolf Herren, Olievier De Schutter, Prof. Gilles-Éric Séralin, Arnaud Apoteker, Valerie Cabanes, Ronnie Cummins und André Leu, um nur die vorderste Front zu nennen.

    Das Organisationskomitee ließ verlauten, dass es überzeugt sei, die Verteidigung und Sicherheit des Planeten Erde betreffe alle Menschen. Deshalb wurde am 3. Dezember 2015 die größte jemals durchgeführte Crowdfunding-Aktion angestoßen um die Kosten für die Vorbereitung und Durchführung des Tribunals zu finanzieren.

    Monsantos Umtriebe in der Grauzone

    Seit Jahren hat sich der mit Hauptsitz in den USA ansässige Konzern mit umstrittenen Produkten und teils sehr fraglichen und höchst aggressiven Geschäftspraktiken rund um die Welt hervorgetan. Dabei spielte dem Konzern die zwischen Ländern und Ländervereinigungen uneinheitliche Gesetzgebung genauso in die Hände wie der Umstand, dass mit geschickt eingesetzter Lobbyarbeit, eigenen Leuten in staatlichen Kontrollinstitutionen und hohem Druck auf politischer, finanzieller und persönlicher Ebene sich bisher fast jede Hürde für den Konzern als überwindbar erwies. Übrigens ist Monsanto auch bei TTIP eine der großen treibenden Kräfte im Hintergrund.

    Dabei haben sich die Produkte des Konzerns als teils für die Umwelt hoch brisant herausgestellt. Dazu gehören genmanipuliertes Saatgut von Nutzpflanzen, der Glyphosathaltige Planzenvernichter „RoundUp“ und das Herbizid „Lasso“. Einige der Genpflanzen haben mit unerwünschten Nebeneffekten, wie Resistenzen bei Schädlingen oder Anfälligkeit der Pflanzen für bestimmte Schädlingsarten und damit dramatischen Ernteausfällen, etwa in den Baumwollanbaugebieten Indiens, Schlagzeilen gemacht. Einmal ausgebrachte genmanipulierte Pflanzen lassen sich nie wieder komplett aus dem Ökosystem tilgen. Glyphosat wird mit der Verseuchung von Böden und dem Bienensterben in Verbindung gebracht. Auch die massive Freisetzung von Treibhausgasen wird der von Monsanto verkörperten industriellen Landwirtschaft zur Last gelegt und damit eine Mitverantwortung am Klimawandel.

    Die Repräsentanten des Tribunals bringen schwere Vorwürfe vor

    Vandana Shiva, Forschungsinstitut für Wissenschaft, Technologie und Ökologie, Gründerin von Navdanya, führt in ihrer Rede während des Weltklimagipfels den Grund ihres Engagements aus: „Seit den 80er Jahren hat Monsanto emsig daran gearbeitet, Gesetze durchzusetzen, die Saatgut zu ihrem Eigentum zu machen um Lizenzen darauf erheben zu können und das Recht an allem zurückbehaltenen Saatgut zu erhalten. Dadurch wird ein Landwirt, der sein eigenes Saatgut nutzt, kriminalisiert, ein Umstand, den wir bekämpfen, seit wir Navdanya gegründet haben. Was das heißt: Verletzung ethischer Normen auf fundamentalster Ebene und Verletzung demokratischer Rechte. Schließlich treffen sich die Nationen der WTO um Gesetze zum Wohle ihrer Völker zu beschließen. Wenn Monsanto die geschrieben hat, ist das eine Unterwanderung von Demokratie und Souveränität, und ihre Inkraftsetzung ist beides: ein Ökozeit und ein Genozid.“

    André Leu, Präsident der IFOAM (Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen) führt aus: ,,Jahrelang wurde uns das Pestizid RoundUp als „sicher“ verkauft; so sicher, dass man es sogar trinken könne… Es ist in unserem Essen, in unserem Wasser und in unserer Luft. Von offizieller Seite wurde gesagt, wir sollten uns keine Sorgen machen. Unsere Lebensmittel wurden nicht einmal danach getestet. Jetzt fängt man an zu testen. Jetzt, nach einigen 100 Studien, kommt nach und nach heraus, dass es sich wohl um die gefährlichste Agrarchemikalie handelt, die jemals erfunden wurde.“

    Hans Rudolf Herren, Schweizer Insektenforscher, sieht das Problem noch tiefer sitzen: „Der Weltagrarreport von 2009 sagt ausdrücklich, dass die von der Agrarindustrie, inklusive Monsanto, propagierte „grüne Evolutionsmethode“ der falsche Weg ist… Die Industrie hat sehr intelligent all die vom Ökosystem geleisteten Dienste ausgelöscht und mit Geschäft ersetzt. Sehen sie sich Bestäubung, Schädlingsbekämpfung, Wasser- und Nährstoffzirkulation an…GMO, Pestizide, Hybriden – alles von der Natur gratis gelieferte wir durch Business ersetzt.“

    Der vom 12. bis 16. Oktober 2016 stattfindende Prozess wird mit Spannung erwartet. Allerdings hat Monsanto selbst auf Forbes verlauten lassen, dass der Konzern nicht gedenkt, in Den Haag Präsenz zu zeigen.

     

     

    Bild: Flickr_Lisa @ Sierra Tierra

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