In einer Geschäftswelt, in der Meetings oft digital stattfinden und die Kommunikation sich auf Zahlen, Daten und Fakten reduziert, gerät eines leicht in den Hintergrund: das, was Menschen wirklich bewegt. Dabei sind es oft die kleinsten Signale – ein kaum wahrnehmbares Lächeln, eine angespannte Stirnfalte – die über Vertrauen und letztlich über Erfolg entscheiden. Sabine Finkmann hat sich genau dieser subtilen Sprache verschrieben. Als Expertin für Mimikresonanz und Wirtschaftsprofiling zeigt sie, wie viel Potenzial in einem bewussteren Umgang mit Emotionen steckt und wie Unternehmen davon profitieren können. Im Gespräch erklärt sie, warum die Kunst, Gefühle zu lesen, ein entscheidender Erfolgsfaktor im Geschäftsleben ist.
Sie sind für den German Medical Award nominiert. Was sagt diese Nominierung über die Relevanz Ihrer Arbeit im wirtschaftlichen Kontext aus?
Sie zeigt, dass Wirtschaft und Menschlichkeit kein Widerspruch sind. Investoren, Unternehmer, Ärzte – sie alle profitieren von einem geschulten Blick für Emotionen. Wer sein Gegenüber besser versteht, reduziert Risiken, baut nachhaltige Beziehungen auf und trifft Entscheidungen, die nicht nur kurzfristig, sondern langfristig Bestand haben. Die Nominierung unterstreicht, dass Emotionen auch in harten Business- und Finanzthemen ihren Platz haben – und das ist ein echter Paradigmenwechsel.
Frau Finkmann, als Wirtschaftsprofilerin fokussieren Sie sich auf Mimikresonanz und Emotionserkennung. Inwiefern ist dieses Wissen auch für Investoren relevant?
Gerade in der Wirtschaft ist es entscheidend, die richtigen Menschen in den entscheidenden Positionen einzusetzen. Eine einzige Fehlbesetzung im höheren Management kann Millionen kosten – Studien zeigen, dass Fehlentscheidungen auf Führungsebene nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch Reputation, Mitarbeiterbindung und Innovationskraft gefährden. Investoren müssen deshalb noch genauer hinschauen: Ist ein Gründer wirklich überzeugt oder nur rhetorisch stark? Kann ein Manager nicht nur führen, sondern auch Vertrauen halten – und Verschwiegenheit wahren, wo sie absolut notwendig ist? Genau hier setzen Mimikresonanz und Wirtschaftsprofiling an. Sie stellen sicher, dass nicht nur Lebensläufe und Zahlen stimmen, sondern dass Persönlichkeit, Werte und emotionale Stabilität zur Aufgabe passen. So werden Risiken minimiert und Menschen dort eingesetzt, wo sie ihr volles Potenzial entfalten können.
Effizienz und Automatisierung gelten in der Wirtschaft oft als oberstes Ziel; Emotionen hingegen als Störfaktor. Wann lohnt es sich dennoch, diese einzubeziehen?
Immer dann, wenn es um Menschen geht. Automatisierung kann Prozesse schlanker machen, keine Frage. Aber ob ein Mitarbeiter bleibt, ein Kunde loyal ist oder ein Investor vertraut – das entscheidet nicht die Maschine, sondern die emotionale Ebene. Emotionen sind dabei nicht nebensächlich, sie sind der Kern. Auch wenn viele sagen, am Arbeitsplatz hätten Emotionen nichts verloren: In Wahrheit treffen wir jede Entscheidung – bewusst oder unbewusst – aufgrund von Emotionen. Ein Unternehmen, das erfolgreich sein will, muss deshalb lernen, Emotionen nicht zu verdrängen, sondern sie gezielt einzubeziehen. Denn sie sind der entscheidende Hebel für Motivation, Vertrauen und nachhaltigen Erfolg.
Ihr Fokus auf das menschliche Miteinander im wirtschaftlichen Kontext findet branchenübergreifend Beachtung. Derzeit sind Sie für einen Award nominiert. Was bedeutet die Nominierung für das öffentliche Bild des Wirtschaftsprofilings?
Von der richtigen Besetzung in der Chefetage bis hin zu digitalen Geldgeschichten, die Vertrauen statt Transactions versprechen, enthüllt dieses Gespräch, warum Emotionen kein Störfaktor, sondern der eigentliche Motor moderner Ökonomie sind.
Die Nominierung zeigt sehr deutlich: Mimikresonanz und Wirtschaftsprofiling sind keine Spielerei und auch kein ‚Krimi-Gimmick’, sondern ernstzunehmende Methoden mit enormem Nutzen – in der Wirtschaft wie auch in der Medizin. Sie machen sichtbar, was zwischen den Zeilen geschieht: die wahren Motive, die verborgenen Zweifel, die echten Potenziale. Damit wird Profiling zum strategischen Werkzeug – für Investoren, für Führungskräfte, für Unternehmen, die die richtigen Menschen in den richtigen Positionen einsetzen wollen.
Für das öffentliche Bild bedeutet die Nominierung: Wirtschaftsprofiling ist nicht nur spannend, sondern vor allem zukunftsweisend. Denn wir leben in einer Welt, in der Fakten und Zahlen allein nicht mehr reichen. Unternehmen, die erfolgreich bleiben wollen, brauchen Menschenkenntnis, Empathie und die Fähigkeit, Emotionen zu entschlüsseln. Die Anerkennung durch den German Medical Award unterstreicht: Mimikresonanz und Wirtschaftsprofiling sind Schlüsselkompetenzen – branchenübergreifend, systemrelevant und unverzichtbar für nachhaltigen Erfolg.
NFT und Kryptowährungen – auch Geldanlagen sind mittlerweile digital. Aber schließen sich Digitalisierung und Emotion tatsächlich aus oder ist das nur ein gängiges Vorurteil?
Es ist ein Vorurteil. Auch bei Kryptowährungen oder NFTs geht es letztlich um Vertrauen – in die Technologie, in die Community und in die Menschen, die dahinterstehen. Dieses Vertrauen entsteht nicht aus reinen Zahlen oder Algorithmen, sondern aus Emotionen. Digitalisierung verändert die Form, in der wir Entscheidungen treffen, aber nicht die Basis.
Wir investieren nicht nur in Coins oder digitale Assets, wir investieren in Geschichten, in Visionen und in das Gefühl von Sicherheit oder Zugehörigkeit. Warum boomen bestimmte Kryptowährungen? Nicht nur wegen ihrer technischen Eigenschaften, sondern weil Menschen an sie glauben, weil eine Community Begeisterung weckt und weil Emotionen wie Hoffnung oder Angst Märkte bewegen.
Das gilt übrigens nicht nur für Krypto: Jede Investition – ob Aktie, Start-up oder Immobilie – wird emotional gefärbt. Studien zeigen immer wieder: Entscheidungen werden emotional gefällt und erst danach rational begründet. Digitalisierung kann uns dabei unterstützen, Daten transparenter zu machen, Risiken zu kalkulieren und Märkte schneller zu analysieren. Aber ob wir investieren, halten oder verkaufen, entscheidet am Ende unser emotionales Erleben. Genau deshalb schließen sich Digitalisierung und Emotion nicht aus – sie wirken Hand in Hand. Und wer das versteht, investiert klüger.
Rohstoffe wie Gold hingegen erfreuen sich als Wertspeicher seit Jahrtausenden großer Beliebtheit – gerade, weil sie neben dem materiellen auch einen ideellen Wert besitzen. Welche Rolle wird die emotionale Komponente zukünftig bei der Geldanlage spielen?
Eine sehr große. Menschen wollen längst mehr als Rendite – sie wollen Sinn. Das sieht man bei nachhaltigen Investments ebenso wie bei traditionellen Werten wie Gold. Gerade Gold fasziniert seit Jahrtausenden nicht nur wegen seines materiellen Wertes, sondern weil es Vertrauen, Stabilität und Sicherheit symbolisiert. Und genau darum geht es: Die emotionale Rendite entscheidet oft darüber, ob eine Anlage langfristig gehalten wird oder nicht.
Zukünftig wird diese emotionale Komponente noch wichtiger werden. Anleger fragen sich: ‚Fühlt es sich richtig an?‘, ‚Passt diese Anlage zu meinen Werten?’. Rendite allein überzeugt selten – erst wenn Kopf und Herz gleichermaßen angesprochen sind, entsteht Loyalität. Vertrauen, Identifikation und Sinn sind damit die wahren Konstanten jeder Geldanlage – und sie wirken wie ein unsichtbarer Zinseszins für den Erfolg.
Unsere Gesprächspartnerin:
Sabine Finkmann ist Wirtschaftsprofilerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Analyse menschlichen Verhaltens und der Optimierung von Personalentscheidungen.
Beitragsbilder: Daniela Möllenhoff, Ronny Barthel
LC (L)