Die Preise für Silber und Gold haben neue Höchststände erreicht, getrieben durch Zinserwartungen und Marktunsicherheiten.
Silber überschritt erstmals seit 2011 die Marke von 40 US-Dollar je Unze und legte allein am Montag um 2,1 Prozent auf 40,49 Dollar zu. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus mehr als 40 Prozent. Treiber des Anstiegs ist vor allem die weit verbreitete Annahme unter Anlegern, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer nächsten Sitzung im September erstmals seit Jahren den Leitzins senken wird.
Diese Annahme wird nun zusätzlich durch die bevorstehende Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am kommenden Freitag untermauert, die als Indikator für eine konjunkturelle Abschwächung gelten. Niedrigere Zinsen machen festverzinsliche Anlagen weniger attraktiv, während Edelmetalle wie Silber als alternative Investitionen profitieren.
Silber profitiert zudem durch seinen Charakter als Industriemetall. Branchen wie die Solarenergie treiben die Nachfrage, gerade in einem Umfeld günstigerer Kredite. Darüber hinaus führen steigende Zuflüsse in börsengehandelte Fonds, die mit Silber gedeckt sind, zu einer Verknappung des frei verfügbaren Angebots. Das Marktgleichgewicht zeigt sich dadurch bereits im fünften Jahr mit Angebotsdefiziten.
Die anhaltende Knappheit auf dem Silbermarkt und die Unsicherheiten rund um Zinspolitik und geopolitische Ereignisse machen sowohl Silber als auch Gold weiterhin zu interessanten Anlageklassen. Besonders die Verbindung von Silber zur Industrie, etwa in der Energiewende, spricht für langfristige Nachfragepotenziale.
SK
Beitragsbild: IMAGO/imagebroker