Warren Buffetts Lebenswerk ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, die von bescheidenen Anfängen in Omaha bis zu seiner Karriere als einer der größten Investoren aller Zeiten reicht. Jetzt ist er 95 Jahre alt geworden. Geboren 1930 zeigte er schon als Kind unternehmerisches Talent – vom Verkauf von Erfrischungsgetränken bis zum Handel mit Aktien. Geprägt durch seinen Vater und sein Studium bei Benjamin Graham entwickelte er früh die Grundsätze des Value-Investing, die sein Handeln zeitlebens bestimmen sollten.
1956 gründete er die Buffett Partnership Ltd. und übernahm 1965 die Textilfirma Berkshire Hathaway, die er zu einer milliardenschweren Investmentholding umbaute. Mit Strategien wie der »Margin of Safety« und dem Fokus auf den inneren Wert von Unternehmen statt kurzfristiger Kursschwankungen erzielte er legendäre Renditen. Investitionen in Unternehmen wie Coca-Cola, Apple oder American Express wurden zu Meilensteinen, auch wenn nicht alle Entscheidungen – wie der Kauf der Dexter Shoe Company – von Erfolg gekrönt waren.
Doch Buffett ist mehr als nur ein erfolgreicher Investor: Seine Bescheidenheit, sein langfristiges Denken und seine Partnerschaft mit Charlie Munger prägten seine Philosophie ebenso wie sein Sinn für moralische Verantwortung. 2006 kündigte er an, den Großteil seines Vermögens zu spenden, vor allem über die Gates Foundation, und initiierte mit dem »Giving Pledge« eine Bewegung zur verpflichtenden Großspende unter Milliardären.
Mit seinem angekündigten Rücktritt als CEO von Berkshire Hathaway Ende 2025 geht eine Ära zu Ende. Sein Nachfolger Greg Abel wird die Aufgabe übernehmen, Buffetts Erbe fortzuführen. Doch die Prinzipien des »Oracle of Omaha« – Integrität, Weitsicht und der Glaube an nachhaltiges Wirtschaften – werden auch in Zukunft inspirieren. Und ansonsten gilt: »Regel Nr. 1: Verliere niemals Geld. Regel Nr. 2: Vergiss niemals Regel Nr. 1.«
MK