Trotz aktueller Krisen haben die großen Aktienindizes in diesem Jahr kräftig zugelegt. Allein der Dax ist 2024 um rund 19 Prozent gestiegen. Von den Kursgewinnen profitieren auch die privaten Haushalte in Deutschland. Laut vorläufigen Berechnungen von Analyst Michael Stappel ist das Geldvermögen um fast sechs Prozent auf 9,3 Billionen Euro gestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung er DZ Bank. Allein Aktien und Fonds sorgten für einen Zuwachs in Höhe von nahezu 200 Milliarden Euro. »Mehr als 20 Prozent des Geldvermögens stecken mittlerweile in Aktien und Fonds. Die Deutschen verlieren damit zunehmend die Scheu vor dieser Assetklasse und profitieren von der positiven Börsenentwicklung«, sagt Volkswirt Stappel.
Weniger erfreulich sei jedoch der zweite Booster für den Vermögensaufbau: Die Sparquote sei mit 11,5 Prozent hoch und sei nur von den Corona-Jahren 2020 und 2021 getoppt worden. »Inflation, Energiewende, Ampel-Aus und geopolitische Krisen verunsichern die Verbraucher. Deshalb halten viele ihr Geld zusammen. Allerdings bleibt zu viel davon auf dem Girokonto liegen und verliert so real an Wert«, so Stappel. Mit fast 37 Prozent machten Bargeld und Einlagen weiterhin die größte Vermögensklasse der Haushalte aus.
Zu begrüßen sei, dass nach der langen Niedrigzinsphase vor allem Termineinlagen, aber auch Sichteinlagen wie Tagesgeldkonten wieder Zinsen in nennenswertem Umfang abwerfen. »Im letzten Jahr stiegen die Zinseinkünfte der privaten Haushalte wegen des insgesamt höheren Zinsniveaus auf voraussichtlich 30 Milliarden Euro«, erklärt Michael Stappel. Insgesamt rechne der Volkswirt auch für 2025 mit einer guten Perspektive für die Geldanlage: »Die Börsen dürften trotz Schwankungen tendenziell weiter nach oben zeigen und die Zinseinnahmen aus Bankeinlagen und Rentenpapieren weitgehend stabil bleiben.«
MK