Könnten Seltene Erden im Boden vor Kapstadt eine schnellere Alternative zu Schweden sein?
Seit dem spektakulären Fund in Nordschweden sind Seltene Erden in aller Munde. Es handelt sich dabei um 17 Elemente. Viele von ihnen haben als Teil von Windrädern, E-Autos und Brennstoffzellen eine zentrale Bedeutung für die Energiewende. Doch leider ist Kiruna kein Gamechanger. Denn wir brauchen diese kritischen Metalle nicht erst in 15 Jahren, sondern heute.
Nahe Kapstadt befindet sich eine alte, seit den 90er Jahren stillliegende Thorium-Mine, deren Erz reich an Seltenen Erden ist. Diese will die Geschäftsführung der Noble Group besichtigen. »Wir wollen die Versorgungssicherheit für die europäische Industrie erhöhen und unabhängiger von China werden. Da ziehen wir an einem Strang mit der EU und der Bundesregierung. Mit diesem Ziel machen wir uns im Februar auf den Weg nach Südafrika und prüfen, ob sich hier eine riesige Chance für Europa bietet«, beschreibt Noble Elements-Geschäftsführer Andreas Kroll das Ziel der Reise.
Allein auf den Abraumhalden der Mine liegen Erze mit 5 bis 8 Prozent Gehalt an Seltenen Erden, die die früheren Minenbesitzer aufgrund der damals niedrigen Preise einfach zurückgelassen haben. Zusätzlich verläuft durch das Gebiet der Mine eine reichhaltige Monazit-Ader, deren Seltenerdgehalt den des Fundes aus Kiruna um ein Vielfaches übersteigen soll. Ein gewinnbringender Abbau wäre für mindestens 20 Jahre möglich. »Die Seltenen Erden sind schneller verfügbar als die aus Kiruna und gleichzeitig haben die Erzgehalte eine höhere Qualität«, sagt Andreas Kroll.
Die Seltenen Erden aus der Abraumhalde könnte man schon jetzt extrahieren, ab 2025 könnte der Abbau unter Tage beginnen. Ein finanzielles Engagement in dieses Minengeschäft birgt für die Noble Group trotzdem ein hohes Risiko: »Wir hoffen auf die Unterstützung durch die Regierung, in diesem Fall aus dem Wirtschaftsministerium, denn die plant laut ihrem Eckpunktepapier Unternehmungen, die zur Rohstoffsicherung beitragen, mit Bürgschaften auszustatten“«, weiß Andreas Kroll. Chinas Engagement in dieser Region sei enorm. Man dürfe einfach nicht weiter den Anschluss verlieren.
Quelle: Pressemitteilung