Die Kryptobank Nuri hat am Dienstag Insolvenz angemeldet, das Berliner Fintech-Unternehmen hat bis zuletzt nach Investoren gesucht. Rund 500.000 Kunden sind davon betroffen. Der Geschäftsbetrieb soll weitergeführt werden, ein Sanierungskonzept ist in Arbeit. Die Einlagen, die nach Angaben des Unternehmens im April 500 Millionen Euro betrugen, sollen von der Insolvenz nicht betroffen sein. Einen Auszahlungsstopp soll es nicht geben, weil die Kundenvermögen bei der Partnerbank Solaris liegen, heißt es auf dem Onlineportal der »Wirtschaftswoche«. Nuri befindet sich schon länger in finanzieller Schieflage und hatte bereits im Juni angekündigt, rund 50 der 200 Mitarbeiter zu entlassen.
Nach Angaben des Unternehmens sind die Coronapandemie, die Situation an den Kapitalmärkten und der Ukraine-Krieg ursächlich für die Insolvenz. Die Hauptursache ist wohl der Einbruch der Kryptowährungen. Das deutsche Unternehmen hat mit dem US-Kryptokreditplatz Celsius Network zusammengearbeitet, das seinerseits schon im Juni Insolvenz anmelden musste. Das zieht nun Kreise: Wer über Nuri in das Bitcoin-Ertragskonto, ein spezielles Produkt der Bank, investierte, legte über Umwege sein Geld bei Celsius an.
Wie es mit Nuri weitergeht, ist offen. Das zuständige Berliner Amtsgericht muss den Insolvenzantrag zunächst prüfen und annehmen.
MK