Ein laufendes hohes Einkommen auch nach dem aktiven Arbeitsleben erzielen? Wer nicht gerade über einen privat vermieteten Immobilienbestand verfügt, erreicht dieses Ziel hauptsächlich mithilfe staatlich empfohlener Vorsorgeprodukte. Besonders hervorzuheben sind hierbei umlagefinanzierte Lösungen, die im Falle der gesetzlichen Rentenversicherung bereits seit 1889 in Deutschland bestehen. Auch in anderen westeuropäischen Staaten sind vergleichbare Systeme heutzutage weit ausgebaut, mit dem Ziel, einen angemessenen Lebensstandard für die Versicherten zu gewährleisten. Die finanzmathematisch schwer aufzulösenden Probleme, die eine alternde und schrumpfende Erwerbsbevölkerung in diesen Systemen hervorruft, müssen an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden.
Trotz vergleichbarer Durchschnittseinkommen sind staatlich organisierte Ruhestandslösungen in der angelsächsischen Welt, anders als in Kontinentaleuropa, bis heute nur dürftig ausgeprägt. Um die entstehenden Einkommenslücken zu schließen, entwickelten sich im 19. Jahrhundert parallel zu den Systemen in Europa in englischsprachigen Ländern privatwirtschaftliche Lösungen, zu denen unter anderem die sogenannten »Closed-end Funds« (CEFs) gehören. Bereits der erste seiner Art, namentlich der im Jahr 1868 emittierte Foreign & Colonial Investment Trust, wurde mit einer 6-prozentigen Dividende ausgestattet. Der Versorgungscharakter mit Fokus auf regelmäßige Einnahmen war bei diesem Papier unmissverständlich erkennbar. Investiert wurde, wie der englische Name andeutet, schwerpunktmäßig in den seinerzeit wichtigsten Schwellenländern, worunter insbesondere die USA, Kanada und Australien fielen. Bis heute zahlt der CEF stetig steigende Dividenden, was ihm den Aristokraten-Rang einbrachte. Damit ist dieser Titel der älteste, nach wie vor investierbare Fonds überhaupt.
Den Text »Dividenden-Rente mit Closed-end Funds « von Anton Gneupel und weitere spannende Artikel lesen Sie in dem aktuellen Sachwert Magazin ePaper Nr. 113 -> LINK