Wer hat ihn nicht, den einen Freund, der mehr Sneaker im Schuhschrank stehen hat, als er tragen kann? Und genauso sehen sie auch aus: Weiße Sohlen, leuchtende Farben, kaum eine Falte im Leder erkennbar. Einst waren sie Gebrauchsgegenstände, dann geliebte Sammlerstücke. Immer mehr, vor allem junge Menschen, begeistern sich für die Turnschuhe in all ihren Farben und Variationen. Sie haben sich das Sammeln von Sneakern erst zum Hobby, dann zum Investitionsprojekt gemacht – ein Zug, auf den bekannte Marken mit Freude aufspringen.
Hype durch künstliche Verknappung
Große Marken wie Nike und Adidas, deren Sneaker sich besonderer Beliebtheit erfreuen, haben eigens zu diesem Zweck Strategien entwickelt, um die Aufregung um ihre Schuhe anzuheizen: Ausgefallene Designs, limitierte Stückzahlen, Social-Media-Posts von Influencern, die den Schuh im Vorab erhalten haben, um Neider anzulocken und Fotos von langen Schlangen vor den Geschäften, die Kaufpanik erzeugen sollen. Durch den medialen Trubel werden die betreffenden Sneaker künstlich aufgewertet. Besonders für solche Schuhe, die aus Kooperationen mit Rappern oder bekannten Modedesignern hervorgehen, sind Fans bereit, große Summen auszugeben. Die klassischen 50-Euro-Nikes, die jeder noch irgendwo im Schuhschrank stehen hat, haben mit den »Yeezys«, die zum ersten Mal 2008 in der Kooperation zwischen Nike und Kanye West rausgebracht wurden, nicht mehr viel gemein, außer dem Häkchen-Logo an den Seiten. Dem Sammeln dieser Schuhe gehen nicht mehr nur Sneaker-Liebhaber aus bloßer Freude am Schuh nach. Viele Sammler haben ihr Hobby zum Beruf – oder zumindest zu einer ernstzunehmenden Nebenbeschäftigung und Vermögensanlage – gemacht. In den vergangenen Jahren hat sich ein weltweiter Markt für den Sneaker-Handel entwickelt, an dem sich nicht nur einzelne Sammler und Händler, sondern auch große Firmen und Investoren beteiligen. Die Investment-Bank Cowen schätzt, dass dieser Markt bis 2030 rund 30 Milliarden US-Dollar wert sein könnte.
Den gesamten Artikel „Sneaker fürs Portfolio – So handelt die neue Generation“ finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom Sachwert Magazin 03/2021 -> LINK