Alexander Kovin: Die Bankenkriese in Zypern ist schon lange her – lange genug, um den Mantel des Vergessens darüber auszubreiten. Die Sparer in Deutschland sind die Weltmeister des Verdrängens. Denn entgegen aller Versprechen und Scheingarantien ist allen Fachleuten in Europa klar: wenn eine Situation wie in Zypern in einem größeren Land der EU-Zone stattfindet, sind die Einlagen der Sparer weg. Man füttert sie gezielt mit scheinheiligen Versprechungen, um jede Umschichtung von Vermögen in sichere und zukunftsstarke Anlageformen zu vermeiden. Doch auch ohne eine weitere Großkrise, wird von den Geldvermögen in den nächsten 30 bis 40 Jahren nicht mehr viel übrigbleiben, der schleichenden Enteignung durch das Geldsystem sei Dank. Doch es gibt glücklicherweise auch sichere Häfen für Anleger.
Eins ist klar: wenn der Kunde Geld verdient, kann es die Bank nicht mehr verdienen!
Sichere Häfen im rauen Ozean der Kapitalanlagen gibt es jedoch nach wie vor und sie sind sogar sehr einfach zu erreichen. Man differenziert dabei vor allem zwei grundsätzlich zu unterscheidende Anlageklassen: Geldwerte und Sachwerte.
Geldwertanlagen sind im Groben gesagt alle Anlageformen, bei denen der Vermögensgegenstand ein auf Papier gedrucktes Zahlungsversprechen ist. Geldscheine sind solche Zahlungsversprechen, jedoch zumindest das einzige gesetzliche Zahlungsmittel und mit einer staatlichen Garantie ausgestattet. Bankguthaben sind hingegen keine gesetzlichen Zahlungsmittel. Sie sind lediglich ein Zahlungsversprechen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens, nämlich der Bank.
Wertpapiere wie Aktien, Crypto-Währungen oder Lebensversicherungen gleichen sich allesamt in einer Eigenschaft: ihr Wert ist rein fiktiv.
Was bedeutet das?
Wenn eine Lebensversicherung oder ein Wertpapier einen Nennwert von 10.000 Euro hat, so bleiben da zwei Fragen. Erstens: kann der Herausgeber dieses Wertpapiers am Tag X der Fälligkeit den Betrag überhaupt zahlen? Existiert er noch? Und Zweitens: welchen realen Gegenwert haben diese 10.000 Euro, sofern man sie tatsächlich ausgezahlt bekommt, am Tag X noch? Gibt es diese Währung bis dahin überhaupt noch? Es ist zwar eine Schreckensvision, aber sie ist überhaupt nicht neu und wurde in der Geschichte des Geldsystems bereits mehrfach angewendet: immer dann, wenn ein Staat oder eine Währung massiv überschuldet war, wurde die Währung reformiert, entwertet und durch eine andere, neue Währung ersetzt. Noch nie war damit eine Aufwertung verbunden, man bekam immer weniger Geldwert in der neuen Währung, als man in der alten Währung zuvor hatte.
Der Geldwert hat nur einen realen Bezug und das ist die Kaufkraft. Um beim Beispiel der 10.000 Euro zu bleiben, so weiß jeder, dass 10.000 Euro heute weit weniger Kaufkraft haben als noch vor z.B. 10 Jahren. Die Verbraucherpreise sind massiv gestiegen, die Einkommen haben nicht wirklich mithalten können. Auch wenn es die geschönten Zahlen des Bundesamtes vortäuschen, die Inflation ist keineswegs so langsam, wie man uns glauben machen möchte. Alle Ausgaben des täglichen Bedarfs sind in den letzten Jahren massiv gestiegen, weit schneller als die Einkommen steigen konnten.
Nimmt man zum Beispiel eine Kugel Eis, welche im Jahre 1985 noch ca. 15 Cent gekostet hat und vergleicht diesen Preis mit dem heutigen, werden sie staunen. Heutzutage kostet eine Kugel Eis im Durchschnitt ca. 1,30 Euro, das heißt eine Kugel kostet heute 684% mehr als damals! Und dies trifft auf die meisten anderen Konsum-Artikel genauso zu.
Vergleicht man nun also den Preisanstieg von Konsumartikeln mit dem Einkommen, so stellt man fest, dass der Einkommensanstieg im Gegensatz zu dem Anstieg der Kosten für Konsum Artikel usw. lächerlich gering ist. So war das durchschnittliche Einkommen 1985 ca. 966€/Monat und 2019/20 ca. 1.900€/Monat, das heißt das Einkommen ist in dieser Zeit nicht einmal annähernd parallel mit den Ausgaben gestiegen, sondern nur um ca. 210%!
Das bedeutet für Sie, dass sie potentiell jedes Jahr mehr Ausgaben haben, auch wenn sie nicht mehr Ausgeben!
Wer also ausschließlich in Form von Geldwertanlagen wie z.B. Lebens- und Rentenversicherungen spart, dessen Altersvorsorge ist bereits jetzt gescheitert.
Die Summen, mit denen bei der Renditenberechnung von Geldwertanlagen geworben wird, sind eine reine Schönrechnung. Im Idealfall (wenn das Geldinstitut noch existiert, der Kunde nicht durch eine Bankenkriese enteignet, die Zinsprognose eingehalten wurde und in der Zwischenzeit keine Währungsreform das ganze Geld vernichtet hat) werden sie vielleicht erreicht und sogar ausgezahlt – jedoch wird die tatsächliche Kaufkraft der ausgezahlten Summe wohl deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Die einzige Lösung, durch die man es schaffen kann, einer drohenden Geldentwertung zu entkommen, ist die Investition in Sachwerte. Sachwerte sind Vermögenswerte, die einen absoluten und dauerhaften Wert haben, der auf ihrem Nutzen basiert. Die besten Sachwertanlagen sind vor allem Anlagen, die nicht beliebig zu vervielfachen sind, weil ihr natürliches Vorkommen begrenzt ist. Edelmetalle und Immobilien sind die Sachwerte, die bislang jede Krise in allen Zeitaltern unbeschadet überstanden haben. Jedes nennenswerte Vermögen basiert auf Grund- bzw. Immobilienbesitz. Gute Grundstücksanlagen kann man nicht vervielfältigen und guter Wohnraum wird immer benötigt, jetzt und in allen Zeiten. Wer Immobilien besitzt, hat den Grundstein für ein Vermögen gelegt, welches ab einer gewissen Größenordnung zur völligen Unabhängigkeit von Banken und der Geldmarktpolitik führt und die eigene Existenz und die der Nachfahren für immer absichert.
Sein Vermögen in Immobilien anzulegen, das klingt nach der typischen Strategie von Millionären. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich die Möglichkeit, in Immobilien zu investieren, so verbessert hat, dass es nahezu jedem Arbeitnehmer heutzutage möglich ist, sich eine Immobilie anzuschaffen bzw. sich eine Wohnung zu kaufen, um sie zu vermieten. Durch die historisch niedrigen Darlehnszinsen und die steuerliche Förderung kann man zusammen mit den Mieteinnahmen ein Finanzierungskonzept umsetzen, das den Eigenaufwand bei der Tilgung des Darlehens auf vergleichsweise lächerlich geringe Beiträge reduziert. Setzt man die Investition in eine Immobilie in Bezug zu den Aufwendungen für eine funktionierende Altersvorsorge, so stellt man fest, dass zusammen mit den Mieteinnahmen und der steuerlichen Förderung die nötige „Sparrate“ selbst für normale Arbeitnehmer ohne weiteres tragbar ist.
Der große Vorteil einer Altersvorsorge durch Mieteinnahmen ist, dass Mieteinnahmen an die Lebenshaltungskosten gekoppelt sind. Steigen also die Lebenshaltungskosten durch die Inflation, so steigen die Mieteinnahmen parallel dazu mit. Dies ist mit keiner anderen Altersvorsorge möglich. Der Aspekt der Mietsteigerung durch Inflationskoppelung spielt auch bei der Finanzierung eine wesentliche Rolle, denn die Kreditrate bleibt gleich, wohingegen die Mieteinnahmen aber steigen. Schon nach wenigen Jahren zahlt sich die Immobilie damit „von selbst“ ab.
Wer monatlich in Geldwertanlagen wie Lebensversicherungen oder festverzinsliche Papiere einzahlt, der wird ein böses Erwachen erleben und dessen Altersvorsorge ist jetzt bereits gescheitert. Solche Verträge weiter laufen zu lassen, nur weil man sie hat, verschlimmert nur die Verluste. Es ist absolut aussichtslos, durch diese Anlageform genug Kapital aufzubauen, um das Versorgungsziel eines gesicherten Ruhestandes bei einer angemessenen Lebensqualität zu erreichen. Die Inflation bzw. schleichende Geldentwertung macht jegliche Hoffnung auf ein Wachstum der Rücklagen zunichte und ein Schutz vor der Enteignung durch entweder einen Bankencrash oder einen Währungskollaps ist auch nicht gegeben. Diese angeblich „sicheren“ Anlagen sind in Wirklichkeit heimtückische Kleinsparer-Fallen. Wer in diese hineintappt, dem steht ein Ruhestand in Armut bevor – und dass, obwohl der Betroffene ein Leben lang gespart hat. Wer hingegen auf Sachwerte setzt, um gezielt am Aufbau eines inflationsgeschützten Vermögens zu arbeiten, macht sich vom Geldsystem unabhängig. Selbst nach mehreren Währungsreformen in Deutschland – bei denen jedes Mal Geldvermögen in Milliardenhöhe restlos entwertet wurde – ist ein Quadratmeter Grund und Boden heute nach wie vor ein Quadratmeter Grund und Boden, und ein Haus in bester Lage ist heute nach wie vor ein Haus in bester Lage. Selbst die Eigentümer von im Krieg zerbombten Häusern in den Innenstädten von Nürnberg, München oder Berlin sind heute nach wie vor sehr vermögende Leute. Sämtliche Geldvermögen, die jemals in Reichsmark oder der gleichen angelegt waren, sind heute jedoch wertlos. Immobilienbesitz überdauert jede Krise, egal wie schwer sie auch sein mag, denn am Ende ist ein Quadratmeter immer noch ein Quadratmeter.
Wer in der heutigen Finanzwelt nicht zu den Verlierern gehören möchte, der sollte zusehen, dass er sein Vermögen schnellstmöglich aus den Fängen der Banken befreit. Die schleichende Entwertung und das permanente Risiko einer totalen Enteignung werden zwar von den Banken und von der Politik gerne klein geredet und vertuscht, aber jeder weiß, wie viel diese Floskeln tatsächlich wert sind, wenn der Tag der Abrechnung gekommen ist: „nichts“. Damit man überhaupt etwas verändern kann, benötigt man jedoch Informationen, kein „Blabla“.
Gastbeitrag von Alexander Kovin, Inh. Real Estate Kovin