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Wer sein Geld langfristig erfolgreich anlegen will, muss sich früher oder später mit dem Thema Asset Allocation auseinandersetzen. Dabei geht es darum, sein Vermögen so zu investieren, dass man bei möglichst geringem Risiko möglichst hohe Renditen erzielt. In diesem Ratgeber erklärt Ihnen Börsenexperte Felix Haupt von der BeJoCo Finanzinformationen GmbH, wie man sein Portfolio solide strukturiert und auf welche Fallstricke man achten muss.
Die wichtigsten Begriffserklärungen zum Einstieg
Asset ist das englische Wort für Vermögens- bzw. Anlagewerte. Vermögenswerte mit ähnlichen Chancen und Risiken fasst man zu Assetklassen zusammen. Die wichtigsten davon sind:
- Aktien
- Fonds
- Anleihen
- Derivate
- Immobilien
- Devisen
- Liquide Mittel
Bei der Asset Allocation geht es darum, verfügbares Vermögen mittel- bis langfristig so in verschiedene Assetklassen zu investieren, dass man bei möglichst geringem Risiko einen möglichst hohen Ertrag erzielt. Die wichtigsten Fragen sind dabei, in welche Werte investiert werden soll und welcher Prozentsatz des Gesamtvermögens in welche Anlageklasse fließen soll.
Eine fiktive Asset Allocation könnte zum Beispiel so aussehen:
- 65 Prozent Aktien
- 15 Prozent Anleihen
- 20 Prozent Tagesgeld
Warum ist Asset Allocation so wichtig?
Geldanlagen gehen immer mit Verlustrisiken einher. Gerade, wenn es um die private Altersvorsorge geht, sollten diese so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Schließlich will man sein mühsam Erspartes nicht kurz vor dem Ruhestand verlieren. Darüber hinaus möchte man mit seinem Geld auch möglichst hohe Renditen erzielen, um im Alter nicht auf den Lebensstandard verzichten zu müssen, den man sich im Laufe seines Arbeitslebens aufgebaut hat. Aus diesem Grund strukturiert man seine Vermögenswerte. So reduziert man systematisch Verlustrisiken und erhöht seine Ertragschancen.
Erster Schritt – Die Festlegung der Ziele
Ehe man Geld in verschiedene Anlageformen investiert, sollte man sich zunächst genügend Zeit nehmen, um eine passende Strategie zu entwickeln. Relevante Faktoren sind hierbei die aktuelle Lebenssituation, der zeitliche Anlagehorizont, die verfügbare Zeit zur Portfolio-Pflege und das Budget.
Bei der Asset Allocation gibt es im Wesentlichen drei Ziele:
- Das Geld soll so investiert werden, dass eine möglichst hohe Rendite herauskommt.
- Das Risiko soll möglichst geringgehalten werden.
- Es soll eine möglichst hohe Verfügbarkeit des Geldes sichergestellt werden.
Man spricht hierbei auch vom magischen Dreieck der Geldanlage, da man immer nur zwei Ziele erreichen kann und entsprechende Prioritäten setzen muss. Legt man beispielsweise Wert auf Sicherheit und Verfügbarkeit, investiert man große Teile seines Vermögens in sichere Anlageklassen wie Anleihen und Tagesgeldkonten, bei denen die Rendite allerdings eingeschränkt ist. Ist man hingegen risikobereiter und möchte mehr Rendite erzielen, entscheidet man sich für Aktien, Derivate & Co. Für immer mehr Deutsche spielt auch Nachhaltigkeit eine Rolle. Hier besteht ein weiteres Ziel darin, Geld nur noch in Unternehmen, Branchen und Staaten zu investieren, die ökologisch vertretbar handeln.
Der wichtigste Grundsatz – Diversifikation
Indem man sein Geld auf verschiedene Assetklassen streut, gleicht man mögliche Verluste durch Gewinne aus und reduziert auf diese Weise sein Risiko. Gleichzeitig schafft man so die besten Voraussetzungen, um von verschiedenen Chancen zu profitieren.
Das bedeutet jedoch nicht, dass man einfach blind in verschiedenste Werte investieren sollte. Vielmehr geht es darum, zunächst ein solides Grundverständnis betriebs- und volkswirtschaftlicher Zusammenhänge zu entwickeln, um auf dieser Grundlage begründete Entscheidungen treffen zu können.
Diversifizieren kann man unter folgenden Gesichtspunkten.
- Nach Anlageklassen
Bei der Zusammenstellung eines Portfolios sollte man verschiedene Anlageklassen kombinieren. Ist man sicherheitsorientierter aufgestellt, investiert man einen größeren Teil in sichere Assets wie festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien und Fonds. Legt man seinen Fokus hingegen eher auf Rendite, investiert man zum Beispiel in Aktien und Derivate. Daneben gibt es noch viele weitere Anlagemöglichkeiten wie Fonds, Immobilien, Devisen und Edelmetalle.
- Nach Unternehmen
Hier hat man die Wahl zwischen soliden Blue Chips wie BASF, BMW und Adidas auf der einen und innovationsstarken kleineren Unternehmen auf der anderen Seite. Alteingesessene große Unternehmen bieten in der Regel Stabilität und Verlässlichkeit. Andererseits sind die Wachstumspotenziale und die Möglichkeiten, auf Trends zu reagieren, hier nicht so ausgeprägt wie in jungen aufstrebenden Startups. Diese haben allerdings auch höhere Risiken.
- Nach Branchen
Verschiedene Branchen sind auf ganz unterschiedliche Weise von Marktentwicklungen, gesellschaftlichen Umwälzungen, Umweltproblemen und anderen exogenen und endogenen Faktoren betroffen. Herrscht beispielsweise lange Zeit Dürre, ist das schlecht für Hersteller von landwirtschaftlichen Nutzmaschinen, aber gut für Entwickler von Sonnensegeln und Klimaanlagen. Aus diesem Grund sollte man sein Geld so investieren, dass man unabhängig von äußeren Bedingungen auf die eine oder die andere Art profitiert.
- Nach Ländern
Wer nur im Inland investiert, lässt Potenziale ungenutzt. Hier sind vor allem Schwellenländer wie die BRIIC-Staaten zu nennen. Sie bieten große Entwicklungspotenziale bei immer noch vertretbaren Risiken.
Hinweise zur Verteilung:
Wie hoch der Anteil des eigenen Vermögens in den einzelnen Bereichen sein sollte, kann nicht pauschal bewertet werden. Hier kommt es ganz auf die individuelle Ausgangssituation und die Anlageziele an. Grundsätzlich sollten sicherheitsbewusste Sparer größere Teile ihres Vermögens in verlässliche Anlagen wie Anleihen seriöser Staaten oder Aktien von Blue Chips investieren. Um die Renditemöglichkeiten dabei noch etwas zu erhöhen, können zum Beispiel 5 bis 10 Prozent in spekulativere Anlageformen wie Hochzinsanleihen oder Zertifikate investiert werden.
Eine wichtige Rolle spielt dabei immer auch das Lebensalter. Ist man jung und der Anlagehorizont noch lang, kann der Anteil an renditeträchtigeren Anlagen tendenziell höher sein. Je näher es allerdings auf den Ruhestand zugeht, desto mehr sollte man sich auf die verlässliche Absicherung seines Vermögens konzentrieren.
Tipp: Impulse für die Erstellung eines Portfolios erhält man beispielsweise durch das Musterdepot von Felix Haupt.
Rebalancing – rechtzeitig auf Marktveränderungen reagieren
Eine wichtige Rolle spielt bei der Asset Allocation auch das Thema Rebalancing. Damit stellt man sicher, dass das im Vorfeld ausgewählte prozentuale Verhältnis der Assetklassen auch dann gewahrt bleibt, wenn sich die einzelnen Werte unterschiedlich entwickeln.
So kann es zum Beispiel vorkommen, dass sich die Aktien in Ihrem Portfolio um 8 Prozent erhöhen, während Ihre Anleihen lediglich um 2 Prozent zunehmen. Um diesen Umstand auszugleichen, muss man sein Portfolio neu gewichten (rebalancen). Dabei haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- Sie investieren zusätzliches Geld in die Assetklasse, die eine schlechtere Entwicklung aufweist.
- Sie verkaufen Anlagegegenstände aus der Assetklasse, die besser performt, und investieren die aus dem Verkauf erlösten Beträge in die schlechtere Assetklasse.
Die taktische Asset Allocation
Bis hierhin haben wir uns ausschließlich mit der strategischen Asset Allocation beschäftigt, bei der man sich langfristig für eine Gewichtung entscheidet und diese bei Bedarf immer wieder nachjustiert.
Daneben gibt es aber auch noch eine taktische Ebene. Dabei geht es darum, einzelne Assetklassen für beschränkte Zeiträume über- bzw. unterzugewichten. Damit soll es ermöglicht werden, auf kurzfristige Entwicklungen des Marktes zu reagieren und auf diese Weise auch kurzfristige Rendite-Chancen wahrzunehmen.
Nehmen wir zum Beispiel an, der Aktienmarkt entwickelt sich gerade sehr positiv, dann kann es sinnvoll sein, den Anteil an Aktien für einen kurz- bis mittelfristigen Zeitraum zu erhöhen. Wenn der Aufschwung vorbei ist, kehrt man wieder zu seiner langfristig festgelegten Asset Allocation zurück. Um zeitnah auf Markttrends reagieren zu können, ist allerdings auch eine sehr genaue Marktkenntnis erforderlich. Diese zieht wiederum einen höheren Zeitbedarf nach sich, der gerade Privatanlegern oft zu hoch ist. Hier empfiehlt sich in den meisten Fällen eine rein strategische Ausrichtung.
Über Felix Haupt
Felix Haupt von der BeJoCo Finanzinformationen GmbH ist Trading- und Börsenexperte. Er verfügt über jahrelange Erfahrung mit verschiedensten Anlageklassen und teilt sein Wissen unter anderem mit seinem erfolgreichen Börsenbrief. In dem Börsenbrief kann jeder Interessierte nachvollziehen, wie man durch den Kauf von Aktien und Hebelscheinen ein erfolgreiches Depot aufbaut. Neben seiner Arbeit an der Börse verfügt Felix Haupt auch über umfangreiche Erfahrungen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung.
Weiterführende Informationen zu Investment-Strategien von Felix Haupt
https://finanzmarktwelt.de/felix-haupt-am-aktienmarkt-ueberlegt-handeln-169061/
https://wirtschaft-tv.com/2020/04/16/felix-haupt-trading-an-der-boerse-als-chance-in-der-krise/