Jeder von uns hat sein Päckchen zu tragen und oft haben wir keinen Einfluss darauf, was drin ist. Persönliche und familiäre Schicksale können nicht immer vermieden werden und sind häufig ein echter ‚Show Stopper‘. Für André Kraft sind solche Krisen Alltag, denn sein Beruf ist es, Menschen und Unternehmen in Krisen zu helfen. Geschehnisse, die Existenzen von jungen, erfolgreichen und zielstrebigen Menschen binnen eines Augenblicks zerstören können: Diese Fälle seien selten, so gibt er zu, aber kleinere und größere Krisen sind für den zertifizierten Riskmanager alltäglich.
Und es ist ausgerechnet ein „Unglück“, das ihn zu diesem Beruf bringt. Mit großem Ehrgeiz verfolgt der junge Mann aus Lübeck-Kücknitz nämlich seinen Plan von einer Fußballkarriere, die kurz vor dem Sprung in den Profisport durch eine Verletzung beim Probetraining ihr jähes Ende findet. In den Maßstäben eines Risiko-Managers ist die eigene Fußballverletzung eine der kleineren Krisen, die andauernd passieren können. Und eine, die sein Leben nachhaltig beeinflusst.
Er macht daraufhin ein Praktikum bei der Provinzial – trotz seiner damaligen Vorurteile über die Versicherungsbranche, dort würden statt der Kunden die Berater und ihre Provisionen im Vordergrund stehen. Kraft gesteht, dass er von der Komplexität und Tragweite der Aufgaben eines Versicherers keine Vorstellung hatte. Doch das Praktikum weckt in ihm das Interesse für Finanzen und Immobilien. 2013 schließt er die Ausbildung zum Versicherungskaufmann ab und noch vor seinem 30. Geburtstag macht er sich als Partner der Hamburger Feuerkasse, dem ältesten Gebäudeversicherer der Welt, selbstständig.
2015 erlangt er den Titel „Fachwirt für Versicherungen und Finanzen“, absolviert unter anderem eine Weiterbildung zum Generationenberater (Vollmachten) und kann seit kurzem eine TÜV-Zertifizierung (nach ISO 31000) als RisikoManager vorweisen. „Lebenslanges Lernen war mir immer wichtig. Man muss aber auch zusehen, dass man sich die Voraussetzungen schafft, um lernen zu können.“ Das habe er von seinem Vater gelernt, der als Tischler hochwertige Küchen erstellt, und er habe gesehen, wie gering die Spielräume für Fehler seien, wenn man in einem Beruf Erfolg haben möchte. Ein „Höchstmaß an Genauigkeit, Struktur und sauberer Arbeitsweise“ ist unabdingbar, so Kraft.
Den gesamten Artikel: „André Kraft: Der mit dem Risiko tanzt“, finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom Sachwert Magazin Nr. 03/20 ->Link
Bildquelle: Kristina Tönnsen