Auch wenn der Bitcoin-Kurs seit geraumer Zeit nur eine Richtung kennt, nämlich steil nach unten, so bleibt John McAfee, der Gründer der gleichlautenden Virenschutz-Firma, bei seiner Prognose, dass der Bitcoin-Preis in naher Zukunft in ungeahnte Höhen schießen wird. Gegenüber den Veranstaltern des Malta AI & Blockchain Summit erwähnte er etwa, dass schon aus mathematischen Gründen der Bitcoin-Preis Ende 2020 im Bereich der 2 Millionen US Dollar liegen müsste.
Folgt jetzt die Preisexplosion?
Wer sein Geld in den Bitcoin steckt, der sollte wissen, dass man nicht nur hohe Gewinne verbuchen, sondern mitunter auch recht viel Geld verlieren kann. Auch dann, wenn McAfee davon spricht, dass der Preis des Bitcoin explodieren wird, sollte man vorsichtig sein und nur Geld investieren, das frei verfügbar ist – also nicht für die nächste Monatsmiete oder Kreditrate verwendet werden muss.
„Das Jahr 2020 wir das Jahr der Explosion“, ist McAfee überzeugt, der auch meint, dass im Jahr 2019 die ersten Grundlagen dafür gelegt worden sind. Aber nicht nur der Bitcoin-Preis wird in die Höhe schießen – auch Monero und Ethereum werden im kommenden Jahr zu den Gewinnern gehören.
Der entscheidende Baustein, warum die Preise der Kryptowährungen nach oben klettern sollen, sind dezentralisierte Exchanges, die McAfee auch gerne als „distributed Exchanges“ bezeichnet. Dass er das Gespräch gerne in diese Richtung lenkt, mag keine große Überraschung sein – schlussendlich verweist er so auch immer wieder auf den „McAfeeDex“.
„Ein steigender Preis sei unvermeidlich“, so McAfee auf die Frage, wie es mit dem Bitcoin weitergehen wird. „Das Angebot wird von Tag zu Tag knapper“. Dass tagtäglich Bitcoins im Wert mehrerer Millionen US Dollar verloren gehen, weil die Leute ihre elektronischen Geräte verlieren oder Keys vergessen und zudem nur noch 3 Millionen Coins geschürft werden können, weil dann alle 21 Millionen Coins im Umlauf sind, stellen für McAfee genug Gründe dar, warum der Preis der Kryptowährung nach oben hin explodieren wird.
„Man muss die f**cking Zahlen nur durchrechnen. Ist der Bitcoin bis Ende 2020 noch immer weniger als 2 Millionen US Dollar wert, dann handelt es sich bei der Mathematik um eine fehlerhafte Enttäuschung“, so McAfee.
Diesmal scheint es aber kein (fragwürdiges) Versprechen zu geben. Als er im Juli 2017 sagte, er würde seinen Penis live im Fernsehen verspeisen, sofern der Bitcoin bis Ende 2020 nicht im Bereich der 500.000 US Dollar liegt, so zeigte er sich bei der neuen Prognose, zumindest was seinen „Wetteinsatz“ betrifft, zurückhaltend.
Comeback ist (fast) geglückt
Der Siegeszug des Bitcoin begann im Jahr 2017. Lag der Preis der Kryptowährung noch im Januar bei 1.000 US Dollar, so bewegte sich der Bitcoin Mitte Dezember, also gerade einmal zwölf Monate später, bei über 19.000 US Dollar. Ein bis heute nicht mehr erreichter Wert. Denn wenig später folgte dann der Absturz. Zuerst stürzte der Bitcoin auf 10.000 US Dollar ab, bis Ende 2018 musste dann ein Verlust von rund 80 Prozent verbucht werden – auf einmal bewegte sich der Bitcoin nur noch im Bereich der 3.000 US Dollar.
Doch Totgesagte leben länger. Anfang 2019 folgte dann das (lang ersehnte) Comeback der Kryptowährung. Von Januar bis Ende Juni konnte der Bitcoin-Kurs auf fast 14.000 US Dollar klettern. Beflügelt durch Libra, die Kryptowährung aus dem Hause Facebook, konnte der Bitcoin, wie auch schon 2017, den gesamten Kryptomarkt positiv beeinflussen. Doch es folgte wieder der Absturz.
Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: Ende Oktober 2019) bewegt sich der Bitcoin bei 7.500 US Dollar. Auch wenn die zu Beginn des Jahres veröffentlichten Prognosen, dass der Bitcoin in naher Zukunft die 20.000 US Dollar-Grenze überspringen wird, noch immer im Internet zu finden sind, so gibt es nur noch wenige Optimisten, die der Meinung sind, dass es bald eine Trendumkehr geben wird. Denn laut aktuellen Berechnungen könnte der Bitcoin sogar auf 6.000 US Dollar fallen. Auch wenn das, verglichen mit den Januar-Werten, noch immer eine Verdoppelung ist, so mag es doch ein unglaublicher Verlust sein, wenn man einen Blick auf den im Juni dokumentierten Preis wirft.
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