Viele innovative FinTechs drängen auf den Markt. Einstige Platzhirschen der Branche kommen unter Druck. Und dies liegt nicht nur an neuer Technik und straffen Abläufen, sondern auch an völlig neuen Herangehensweisen.
Einer dieser Finanzpioniere, die keinen Stein auf dem anderen bleiben lassen wollen, ist das Hamburger Unternehmen THE NAGA GROUP. 2015 gegründet, ist es bereits 2017 im Frankfurter Scale-Segment an die Börse gegangen. Stolze 250 Millionen Euro beträgt heute die Marktkapitalisierung. Im Dezember desselben Jahres folgte gleich der nächste Paukenschlag: Die Initiierung der Kryptowährung NAGA Coin (NGC) hat bei 63.000 Investoren 42 Millionen Euro generiert. Damit ist NAGA das erste Unternehmen weltweit, das in den ersten zwei Jahren einen IPO und einen ICO über die Bühne gebracht hat. „Der NAGA Coin ist aber kein Spekulationsobjekt, sondern Mittelpunkt eines ganzen Universums“, erklärt Vorstand Benjamin Bilski.
Einer der am stärksten leuchtenden NAGA-Sterne, um im Bild zu bleiben, ist das Social Trading-Netzwerk NAGA TRADER (früher SwipeStox). Es ist das beste Beispiel dafür, wie früher undenkbare Ansätze die Finanzwelt umwerfen – weil sie das Kundenverhalten nicht nur ändern, sondern vielmehr auf das neue Kundenverhalten eingehen. Der NAGA TRADER ist eine App, die Social Media mit Börsenhandel verbindet. Bilski – von Forbes in diesem Jahr zu den „30 wichtigsten Technologiepionieren Europas unter 30 Jahren“ gekürt – erklärt die Philosophie hinter dieser Methode: „Social Trading verknüpft die interaktive Web 2.0-Kommunikation mit Geldanlegen. Anleger können sich über Investments, Anlageentscheidungen und Strategien austauschen und vor allem anderen folgen. Alles, was etwa ein Vorbildtrader handelt und besitzt, ist öffentlich. Ein Follower kann sich sogar entscheiden, quasi per Anhalter mitzufahren.“ Ein Trader handelt damit – wenn gewünscht – für andere mit. Überzeugt er mit seinem Portfolio, erhält er einen Bonus.
Social Trading entwickelt sich mit großer Dynamik zu einer Alternative der klassischen Vorgehensweise, bei der Berater, Analysten, Ratingagenturen und Finanzjournalisten den Anlegern sagten, welche Anlageklasse, Währungen oder Finanzprodukte sie kaufen sollten. Das ist nun vorbei. Ausschlaggebend für den Erfolg seiner Anwendung ist für den Investmentexperten Bilski die typische Funktionalität von Sozialen Medien: „Jede Social Media-Plattform lebt von einer großen Community, die vor allem auch interaktiv ist. Also: Über interessante Inhalte verfügen, folgen, liken und kommentieren. Hinzu kommt gerade bei Finanzprodukten der immense Informationsbedarf. Für beides haben wir mit NAGA Trader attraktive Angebote geschaffen.“ So entsteht ein völlig neuer Schwung – aber auch Verantwortung. Damit NAGA-Kunden fundierte Entscheidungen treffen können, erhalten sie denn auch weitere Informationen. Der Dienst umfasst Nachrichten, Diskussionen und sogar ein TV-Programm.
Mit ausgefeilten Mechanismen wird dabei garantiert, dass ein Follower dem Trader, seiner Erfahrung und Meinung auch trauen kann, wenn er dessen Portfolio nachbildet. NAGA hat also Leitplanken eingebaut: Selbstlernenden Algorithmen indexieren die Aktivität der Nutzer, deren tatsächliche Performance – und errechnen daraus die Risikostufe des Traders. Jeder kann so entsprechend seiner Selbsteinschätzung sehen, welches Risiko er eingeht. Zudem kann die Schwarmintelligenz jeden Trader in Echtzeit begutachten. Für Experten wird dank Social Trading der gesamte Anlageprozess viel transparenter. NAGA-Vorstand Bilski schätzt sogar, dass reine Vertriebsberater bei Banken und Finanzvermittler mittelfristig aussterben werden.
Bildquelle: THE NAGA GROUP AG