Diamanten sind eine außergewöhnliche Anlageklasse. Mit großem Potenzial fürs Portfolio.
Wer sein Vermögen heute in Sicherheit wissen will, der kann sich längst nicht mehr auf ein oder zwei Produkte oder Vehikel verlassen. Nur auf die Lebensversicherung und das Sparbuch setzt heute niemand mehr. Anleger sind heute auf der Suche nach einer breiten Streuung, um damit das Risiko auf möglichst viele Töpfe zu verteilen und damit Schwankungen oder Ausfälle abfedern.
Diamanten sind dabei noch nicht wirklich in den Fokus gerückt. Auch wenn die Anlageklasse „Sachwerte“ sehr beliebt geworden ist, und die Anleger Gold, Silber und Immobilien für sich entdeckt haben. Diamanten sind jedoch viel interessanter, als viele es ihnen zugestehen möchten.
Diamanten sind etwas ganz besonderes. Was wäre der größte Moment im Leben – die Verlobung – ohne einen echten Diamantring? Was wäre die Krone der Queen ohne ihre Juwelen? Kaum etwas, das so winzig ist, kann so wertvoll sein. In eine Handfläche passen Millionen von Euro in form von Diamanten. Das ist gleichzeitig einer der großen Vorteile dieser Assetklasse: Die Beweglichkeit. Will man seinen Silberbestand im Wert von 10.000 Euro lagern, ist das durchaus mit Aufwand und Fläche verbunden. Bei den funkelnden Winzlingen sieht das ganz anders aus. Sie haben im kleinsten Schließfach Platz.
Aber auch investmenttechnisch bieten Diamanten – wir sprechen hier von der Anlageklasse im Allgemeinen, obwohl man noch Unterschiede zwischen Edelsteinen (farbig oder unfarbig) machen kann – einige Vorteile, die in die Anlageentscheidung einbezogen werden sollten. Dazu gehört die Preisbildung. Wo bei Edelmetallen wie Gold und Silber die weltweiten Börsen – und natürlich auch Spekulationen – für die Preisbestimmung sorgen, sind es bei Diamanten Angebot und Nachfrage. Übrigens ist der größte Anbieter von Rohdiamanten heute Russland. Rohdiamanten werden von den großen Schleifereien aufgekauft und zu den funkelnden Steinen gemacht, wie wir sie kennen. Die Masse landet später beim größten Nachfrager: Der Schmuckindustrie. Wer auf der Welt am meisten auf die edlen Steine steht? Die US-Amerikaner. Die haben auf Nachfrageseite einen Weltmarktanteil von 40 Prozent. Wenn der Diamant allerdings erst mal im Schmuckkreislauf ist, steigt damit der Preis und er wird als Investmentdiamant relativ uninteressant. Natürlich bleibt ein Edelstein immer ein Edelstein. Egal, was auf der Welt passiert. Einem Diamanten kann nichts etwas anhaben. Die Wertspeicherung könnte man also als noch besser als bei schmelzbaren Edelmetallen bezeichnen. Als Investmentdiamant eignen sich aber besonders die Steine, die direkt von einer der Diamantbörsen in Antwerpen, Hong Kong, Mumbai, New York und Tel Aviv abgenommen werden. Hier zählen Kontakte und Konditionen. Es ist halt noch immer ein Traditionsgeschäft, keine schreienden Börsenhändler wie auf dem Parkett der NYSE. Es zählen Vertrauen, sinnvolle Preisbildung und Know-how. Ebenso wichtig sind diese Punkte, wenn Steine später wieder veräußert werden sollen. Um große Abschläge zu vermeiden, zählen die richtigen Netzwerke.
Experten sehen in den nächsten Jahren ein Problem, das dem Anleger jedoch von Vorteil sein kann: Die Nachfrage besonders der Schmuckindustrie steigt. Immer mehr Wohlstand auf der Welt sorgt für wachsenden Bedarf an Luxusgütern wie Schmuck. Der Luxusgütermarkt zählt zu einem der wenigen großen Wachstumsmärkte weltweit. Davon können Anleger durch Diamanten profitieren.
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