Von Tassia Brems |
Bei einem schlimmen Verkehrsunfall verlor der langjährige Börsen-Moderator Michael Mross seinen rechten Arm und das rechte Bein. Nach langer Genesungszeit ist er nun zurück an der Börse und erzählt, wie er mit der großen Umstellung zurechtkommt.
Während der zwei Monate im Krankenhaus hat er durch die Zuwendung von für ihn wichtigen Menschen Mut bekommen, sein Leben neu anzupacken. Das ist schwer für einen Menschen, der früher sehr selbständig war und nun für viele scheinbar selbstverständliche Alltagssituationen auf Hilfe angewiesen ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass er in Deutschland nicht versichert ist. So wird es auf einen Gerichtsprozess gegen den Versicherer des Autohalters in Sri Lanka hinauslaufen, um die Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld geltend zu machen.
Das Leben geht weiter, die Börse auch
Wenn das Thema auf die Börsen kommt, ist Mross in seinem Element. Seiner Meinung nach ist es beim derzeitigen Verlauf möglich, dass sich der DAX verdoppelt oder gar verdreifacht. Realistische Anlagealternativen sieht er derzeit nicht. Natürlich lässt sich ein Crash nicht ausschließen, doch Mross rät trotz der Krise zu Mut bei der Investition. Er vertraut darauf, dass die Notenbanken es nicht zum Crash kommen lassen werden. Die Krisensituation ist real und durch die Verschleierungstaktik einiger Banken sind einige Überraschungen und Verwerfungen möglich. Um möglichst wenige böse Überraschungen zu erleben ist es wichtig, sich die Kurse der Banken gezielt unter die Lupe zu nehmen.
Der Drittelmix für Anlagen ist für ihn persönlich noch eine gute Lösung. Dieser Drittelmix besteht aus einem Drittel Aktien, ein Drittel Immobilien und ein Drittel Cash für Notfälle.
Verstehe, in was du investierst
Für Mross gilt die Devise, dass man die Dinge, die man sich kauft, auch verstehen können sollte. Dazu gehört, sich mit diesen Dingen auseinander zu setzen. Man sollte nicht wahllos irgendetwas kaufen, was man im Nachhinein nicht versteht. Es ist kein Fehler, wenn man in das investiert, was man auch kennt.Er persönlich gehört auch mit zu den Telekomaktionären.
Wie geht es weiter?
In der Zukunft möchte Mross seine Erfahrungen mit der Öffentlichkeit teilen und plant, darüber ein Buch zu schreiben. Zuerst wird ihn jedoch der Streit mit den Versicherungen viel Energie kosten. Die Erfahrungen, die er in dieser Zeit sammeln wird, sollen auch in seine Autobiografie einfließen. Dennoch blickt er der Zukunft positiv entgegen, denn wie er richtig bemerkt: „Das Leben geht definitiv irgendwie weiter.“
Bild: Anita Schneider von Wirtschaft TV interviewte Michael Mross in Frankfurt. Quelle: WTV