Uwe Fraust |
Gold und Silber bieten in den kommenden Monaten fulminante Chancen . Während Gold offenbar wieder zum Liebling der Anleger wird, vergessen Investoren jedoch den kleinen Bruder des gelben Metalls. Dabei hat nun auch Silber den Turbo eingeschaltet: Der Preis liegt inzwischen über den Marken von 17 US-Dollar und 15 Euro pro Feinunze. Der Wertzuwachs stellt sogar Aktien und Gold in den Schatten: In den vergangenen vier Wochen hat Silber um 12 Prozent zugelegt, seit Jahresbeginn sogar rund 22 Prozent.
Silber wird somit zum Überraschungssieger in stürmischen Zeiten – die jüngsten Hoffnungen auf eine Erholung der Weltwirtschaft treiben den Preis für Silber nach oben, denn das Metall ist viel stärker als Gold in der Industrie gefragt. Zudem hat sich in den vergangenen Wochen eine – charttechnisch durchaus vorhersehbare – Entwicklung vollzogen: Die Gold-Silber-Ratio, also das Verhältnis der Notierungen von Gold und Silber zueinander, ist über den Wert von 80 gestiegen. Diese Marke wird von vielen Investoren als Zeichen zum Einstieg in Silber verstanden, denn die Ratio ist in den vergangenen Jahren an dieser Marke regelmäßig nach unten abgedreht. Und bei einem historischen Durchschnittsniveau von 60 müsste Gold beim aktuellen Goldpreis im Bereich von 20 US-Dollar pro Feinunze notieren. Bisher ist die Gold-Silber-Ratio innerhalb kürzester Zeit auf einen Wert von derzeit rund 73 abgerutscht.
Und Marktbeobachter sehen weiteres Potenzial für Silber. Denn in den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass das Angebot auf dem Weltmarkt in den kommenden Jahren deutlich zurück gehen soll. Die Branchenorganisation „Silver Institute“ hat vermeldet, dass die Silberproduktion in diesem Jahr um 5 Prozent zurückgehen soll, bis 2019 soll sich dieser Trend fortsetzen. Zwar ist es bis zum Silber-Hoch von 48 Dollar je Unze im Jahr 2011 noch ein langer Weg, doch Silber hat den Abwärtstrend eindrucksvoll beendet.
Unterdessen feiern Börsianer eine Fortsetzung der Aktien-Party, der DAX hat sich oberhalb der Marke von 10.000 Punkten etabliert. Doch die Liste an Problemen bleibt lang: Niedrigzinsen, Ölpreis-Flaute, Konjunktursorgen – und mit einem möglichen „Brexit“ im Juni steht das nächste „event risk“, also das Risiko eines Aktien-Crashs durch ein Ereignis abseits der fundamentalen Rahmendaten. Der IWF hat gerade erst einen „Brexit“ als eines der großen Risiken der weltwirtschaftlichen Entwicklung bezeichnet. In jedem Fall dürfte es vor dem Referendum zu größerer Unruhe an den Märkten kommen, denn das Rennen um einen möglichen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ist weiterhin völlig offen.
Anleger sollten sich vor einer Flucht aus Gold und einem gestiegenen Risiko-Appetit bewusst machen, dass viele Marktbeobachter die aktuelle Situation an den Finanzmärkten für viel dramatischer halten als im Crash-Jahr 2008. Denn damals gab es nur eine Immobilienblase – diese ist 2016 dagegen eine von vielen Krisen: Flüchtlingskirse, Griechenlandkrise, Eurokrise oder Nahostkrise sind nur ein paar Stichworte. Diese Belastungen können an den Märkten eine gewisse Zeit lang abgefedert werden, doch es gibt nicht wenige Experten, die vor einem dramatischen Crash warnen.
Für Edelmetalle sind die Wirrungen an den Märkten allerdings ein Kaufargument. Denn wenn tatsächlich die Weltwirtschaft anspringt und die Inflation durch steigende Ölpreise befeuert wird, dann ist Gold als Inflationsschutz gefragt. Die Fed kann dann wie geplant ihre Zinszügel stärker anziehen, wodurch die Zeiten des billigen Geldes endgültig dem Ende zugehen. Dass es so gut um die Wirtschaft nicht bestellt sein kann, machen jedoch viele Details deutlich. Wer hätte noch vor ein paar Monaten gedacht, dass inzwischen ernsthaft über Helikoptergeld diskutiert wird?
Die Edelmetall-Experten von Emporium empfehlen Anlegern aufgrund der in diesem Newsletter besprochenen Gründe derzeit, verstärkt den Blick auf Silber zu richten. Die langfristige 200-Tage Linie wurde überschritten, der Ausbruch aus dem mehrjährigen Abwärtstrendkanal ist gelungen. Egal, ob bei Terminkontrakten, ETFs oder im physischen Handel – die Nachfrage nach Silber steigt rasant. Und hier ist Emporium mit seinem Webshop „silber-werte.de“ ein erstklassiger Handelspartner. Das Internetportal „finanzen.net“ rechnet vor, dass bei den Verkäufen von Silbermünzen ein Rekordjahr bevor steht, wenn die in den ersten drei Monaten registrierte Nachfrage von American-Silver-Eagles nicht nachlässt. Rechnerisch ergäbe sich bei einer Fortsetzung des Trends ein Verkauf von rund 60 Millionen Feinunzen – im Rekordjahr 2015 waren es „nur“ 45 Millionen. Es gilt also nun, schnell zu sein, bevor die ersten Silbermünzen knapp werden.
Bild: Eric Golub, flickr