Eine umfangreiche Sammlung von rund 60 Briefen des Dichters Johann Wolfgang von Goethe wurde in Hamburg im Auktionshaus Ketterer Kunst versteigert. Der Gesamterlös belief sich auf etwa 500 000 Euro. Die Briefe kommen aus dem Nachlass eines süddeutschen Sammlers und waren bislang weitgehend im Familienbesitz geblieben.
Die handschriftlichen Dokumente stammen aus dem Zeitraum von etwa 1780 bis 1832 und zeigen den Dichter nicht nur als literarische Größe, sondern auch als Naturforscher, Minister und Privatmann – von Weinbestellungen über wissenschaftliche Korrespondenzen bis hin zu persönlichen Schreiben an seine Enkel. Ein Highlight war eine Einladung Goethes an Alexander von Humboldt aus dem Jahr 1831, taxiert auf 8 000 Euro, die letztlich für 50 000 Euro einen neuen Besitzer fand.
Die Auktion verdeutlicht das anhaltend große Interesse an Autographen und Zeitzeugnissen, insbesondere wenn sie berühmten Persönlichkeiten wie Goethe zugeordnet sind. Sammler, Museen und Stiftungen zeigten sich im Saal sowie online aktiv beteiligt. Gleichzeitig wirft die Versteigerung die Frage auf, wie viele weitere Briefe oder vergleichbare Objekte noch in privaten Händen verborgen schlummern.
SK
Beitragsbild: IMAGO / Bild13
