Eine neue Welle sogenannter Krypto-Treasury-Strategien hat an den US-Kleinstwertmärkten extreme Kurssprünge ausgelöst. Am 8. September kündigte Eightco Holdings an, rund 250 Millionen US-Dollar durch eine Privatplatzierung einzunehmen, um Worldcoin-Token (WLD) als primäres Treasury-Reservevermögen zu halten (Worldcoin treasury strategy). Zusätzlich sollen Bargeld und Ethereum als sekundäre Reserven dienen. Daraufhin stieg der Aktienkurs des Unternehmens binnen Tagesfrist um rund 3.000 Prozent.
Unter einer »Krypto-Treasury-Strategie« versteht man, dass ein Unternehmen einen Teil seiner Finanzreserven (die »Treasury«) nicht traditionell in Bargeld, Anleihen oder vergleichbaren Anlagen hält, sondern gezielt in Kryptowährungen. Ziel ist unter anderem, potenzielle Wertsteigerung, Inflationsschutz und Bilanzdiversifizierung.
Auch QMMM profitierte von einem ähnlichen Plan: Nach der Ankündigung, eine Krypto-Kasse über 100 Millionen US-Dollar einzurichten, in der primär Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum gehalten werden sollen, schnellte der Kurs um etwa 1.700 Prozent in die Höhe. Allein die Mitteilung, ein Unternehmen wolle Kryptowährungsreserven in seiner Treasury halten, reichte aus, um bei manchen Small-Caps massive Marktbewegungen auszulösen.
Die Strategie birgt hohe Chancen, aber auch erhebliche Risiken: Kurse von Kryptowährungen sind volatil, regulatorische Rahmenbedingungen können sich ändern, und die Konzentration auf ein oder wenige digitale Assets kann die finanzielle Stabilität stark beeinflussen. Dennoch setzen immer mehr Unternehmen genau auf dieses Modell, da es hohe Renditechancen in Aussicht stellt.
SK
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