Peking hat neue Interimsregeln für Seltene Erden in Kraft gesetzt. Die Maßnahmen des Industrieministeriums (MIIT) verschärfen die Aufsicht über Abbau, Schmelzen/Separation und Handel und dehnen das bisherige Kontingent-/Lizenzsystem nun auch auf importierte Rohstoffe aus. Verstöße können zu geringeren Quoten oder rechtlichen Konsequenzen führen. Ziel ist eine engere staatliche Steuerung eines für E-Mobilität, Windkraft, Elektronik und Rüstung zentralen Rohstoffkomplexes.
Bereits im April hatte China im Gegenzug zu höheren US-Zöllen Exportkontrollen auf bestimmte Seltene Erden und Magnete eingeführt; die neuen MIIT-Regeln zementieren den Kurs einer strengeren Ressourcenpolitik. Beobachter verweisen zudem auf eine diskretere Veröffentlichungspraxis bei Förderquoten 2025, was die Planungssicherheit für Abnehmer weiter erschwert.
65,5 Prozent der 2024 eingeführten Seltenerd-Produkte kamen aus China. Das ist gegenüber 2023 zwar ein Rückgang, zeigt aber weiterhin die klare Abhängigkeit.
Kurzfristig drohen daher Preis- und Lieferunsicherheiten entlang europäischer Wertschöpfungsketten (Auto, Maschinen-/Energietechnik). Mittel- bis langfristig rückt die Diversifizierung (z. B. Recycling, EU-Projekte, Lieferländer außerhalb Chinas) sowie Transparenz über Quoten und Lizenzauflagen in den Mittelpunkt.