Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) warnt vor gravierenden Auswirkungen der jüngst verschärften chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden und Hochleistungsmagnete. China verlangt inzwischen Exportgenehmigungen nicht nur für die Ausfuhr seltener Rohstoffe, sondern auch für Produkte, die im Ausland unter Nutzung chinesischer Materialien oder Technologien hergestellt wurden. Nach Angaben von DERA-Chef Peter Buchholz kommt es bereits zu Verzögerungen und ausbleibenden Genehmigungen – Hinweise darauf, dass Peking gezielt Lieferketten westlicher Industrie- und Verteidigungssektoren adressiert.
Besonders betroffen wären europäische Rüstungs-, Energie- und Mobilitätsindustrien. Seltene Erden sind unverzichtbar für Hochleistungsmagnete in Raketen- und Radartechnik, Elektroantrieben, Windkraftanlagen und elektronischen Steuersystemen. Europa ist in der Verarbeitung und Veredelung der kritischen Rohstoffe zu großen Teilen von China abhängig, wodurch Verzögerungen schnell zu Produktionsstopps führen könnten.
Die Europäische Union sieht die Entwicklung mit Sorge: Neben sicherheitspolitischen Risiken drohen wirtschaftliche Nachteile durch unplanbare Lieferzeiten, zusätzliche Genehmigungsauflagen und erhöhte Kosten. Brüssel arbeitet bereits an Strategien zur Rohstoffdiversifizierung, zum Ausbau eigener Förder- und Verarbeitungskapazitäten sowie zur Stärkung strategischer Reserven. Sollte China seine Kontrolle über die Lieferketten weiter als geopolitisches Druckmittel nutzen, würde die EU Handlungsspielräume verlieren – wirtschaftlich wie sicherheitspolitisch.
SK
Beitragsbild: IMAGO / Sven Simon
 
									 
					 
