Beim Gipfeltreffen in Busan haben Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping nicht nur den jahrelangen Handelsstreit offiziell für beigelegt erklärt, entscheidend für die Rohstoffwelt ist ein weiterer Punkt: China sagt zu, Exportbeschränkungen für ausgewählte Seltene Erden vorerst auszusetzen. Damit sendet Peking ein markantes Signal an Washington und die globalen Märkte.
Seltene Erden sind für Schlüsseltechnologien unverzichtbar – unter anderem für Elektromotoren, Chips, High-Tech-Magnete, Rüstungselektronik und erneuerbare Energien. China dominiert die Förderung und Verarbeitung mit Marktanteilen von teils über 90 Prozent. Eine Entspannung in dieser Lieferkette hat daher unmittelbare Wirkung auf globale Produktions- und Preisstrukturen.
Trump kündigte im Gegenzug eine Senkung von Strafzöllen von 57 auf 47 Prozent auf chinesische Importe an, verbunden mit der Erwartung eines »stabilen und für beide Seiten vorteilhaften Wirtschaftsverhältnisses«. Die symbolische Geste Chinas – der Erwerb mehrerer Soja-Lieferungen aus den USA vor dem Treffen – unterstreicht die diplomatische Tonlage.
Während politische Details offenbleiben, bewertet die Rohstoffindustrie die Zusage Pekings als kurzfristige Entspannung. Für westliche Staaten bleibt die strategische Abhängigkeit jedoch bestehen. Die USA und Europa arbeiten weiter daran, eigene Förder-, Recycling- und Verarbeitungskapazitäten auszubauen.
SK
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