Die deutsche Automobilindustrie steht aufgrund neuer Exportrestriktionen der Volksrepublik China bei Seltenen Erden unter erheblichem Druck. Peking hatte Anfang Oktober angekündigt, dass fünf Rohstoffe der Gruppe der sogenannten »Schweren Seltenen Erden« künftig nur noch mit Exportlizenz ausgeführt werden dürfen.
Viele westliche Zulieferer klagen über leere Lagerbestände und Preisexplosionen. So habe sich der Preis von Leichten Seltenen Erden wie Neodym seit Mitte des Jahres etwa verdoppelt, Schwere Seltene Erden seien kaum noch verfügbar. Produktionsprozesse – insbesondere in Elektroautos – können ohne diese Materialien ins Stocken geraten, da Magnete und Sensoren auf Seltene Erden angewiesen sind.
Für den Verband der Automobilindustrie (VDA) steht bereits eine signifikante Bedrohung im Raum: »Sie können uns binnen zwei Monaten den Saft abdrehen, der ganzen Autobranche«, warnte ein Vertreter eines Fahrzeugherstellers. Die Abhängigkeit Europas von China ist hoch – China dominiert nicht nur die Förderung, sondern insbesondere die Verarbeitung dieser Rohstoffe.
Die Rohstoffabhängigkeit von China ist nicht nur eine strategische Herausforderung, sondern hat nun bereits reale Auswirkungen auf Produktion, Kostenstruktur und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie.
SK
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